Platz für 40 AutosStadt Köln sperrt Seitenstreifen – Politiker und Anwohner empört

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Parknot in Dellbrück

Metallbügel verhindern, dass Autos auf dem Grünstreifen parken.

Köln-Dellbrück – Die Bezirksvertretung fordert die Stadtverwaltung auf, die Absperrungen am Radweg in Höhe der Bergisch Gladbacher Straße 800 bis 810 abzubauen und die Parkmöglichkeiten wieder frei zu geben, die es dort bis Ende August gegeben hatte. Gegebenenfalls soll dies mittels Optimierung durch Markierungen oder andere geeignete Maßnahmen geschehen, so dass ein Überparken des Bürgersteiges verhindert wird. Das beschloss die Bezirksvertretung Mülheim mehrheitlich mit den Stimmen von SPD, CDU und der beiden Einzelmandatsträger Torsten Tücks (FDP) und Ralph Hengstenberg (AfD) gegen Grüne, Linke und Andreas Altefrohne (Die Partei).

Anlass des Beschlusses war die unangekündigte Sperrung des Seitenstreifens der Straße, um das Parken darauf zu verhindern. Dort stellten die Anwohner ihre Autos – der Platz reichte für etwa 30 bis 40 davon – bisher schräg zur Fahrtrichtung auf den mit Sand und Kies aufgefüllten Bereich der Baumscheiben zwischen Fuß- und Radweg. Das wird nun durch Metallbügel verhindert. Weder die Bewohner der Häuser noch die Verantwortlichen der Eigentümerin Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft rechtsrheinisch von 1897 wurden im Vorfeld darüber informiert. Diese wie auch der Bürgerverein Dellbrück hatten daraufhin empört reagiert.

Kölner CDU-Politiker kritisieren die Stadt

Marion Wienholz (CDU) beanstandete die Maßnahme: „Hier parken die Anwohner doch schon seit 40 Jahren.“ Aus ihrer Sicht sei die Gehwegbreite ausreichend, um Fußgängern, dem Radverkehr und dem Parken genug Raum zu geben. Thomas Portz (CDU) kritisierte die Aussage der Stadt, wonach das Parken an der betreffenden Stelle nicht erlaubt sei. Er vertrete die Auffassung, dass überall dort geparkt werden dürfe, wo es nicht verboten ist: „Dies ist an der Stelle gegeben, so ist die Gesetzeslage.“

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Winfried Seldschopf (Grüne) führte aus, dass seine Fraktion keiner Lösung zustimmen könne, die eine illegale Situation legalisieren würde. Er schlug vor, „den sowieso vorgesehenen Wegfall der vierten Spur auf der Bergisch Gladbacher Straße in diesem Abschnitt vorzuziehen, um die Parkplatzknappheit zu bekämpfen.“ Annika Hilleke und Sabine Ulke – ebenfalls von den Grünen – verteidigten die Maßnahme, weil auch sie das Parken auf diesen Flächen für illegal halten.

Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs fragte daraufhin, was er nun den Anwohnern sagen solle: „Diese haben sich zum Teil an mich persönlich gewandt und wüssten nicht, wo sie noch parken sollten.“ Er informierte aber auch darüber, dass die Verwaltung zu einem Fachgespräch einladen werde, wenn der Beschluss der BV gefasst würde.

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