MuseumssanierungStadt Köln sucht Depot für Zehntausende Exponate

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Das Römisch-Germanische Museum in Köln muss generalsaniert werden.

Köln – Das Römisch-Germanische Museum wird generalsaniert. Dafür müssen die Räume des 48 Jahre alten Gebäudes mit den noch sehr viel älteren antiken Kulturgütern vorübergehend leergeräumt werden. Doch noch weiß die Verwaltung nicht, wohin mit den Kunstschätzen. „Für die Einlagerung der Exponate stehen aktuell keine ausreichenden Depotflächen zur Verfügung“, konstatiert die Stadt im jüngsten Sachstandsbericht zur Sanierung. Mehrere Tausend Gegenstände müssen für die Zeit der Arbeiten in Sicherheit gebracht werden.

Weltberühmtes Mosaik muss eingepackt werden

Kommendes Jahr soll die Sanierung beginnen, bis dahin müssen viele Tonnen Stein, Glas und Keramik aus dem Museum und den angeschlossenen städtischen Depots ausgelagert werden. Aus den Ausstellungsräumen müssen rund 10.000 Exponate, darunter etwa 500 Steindenkmäler, geräumt werden. Aus den hauseigenen Lagern müssen „circa 450 Paletten mit Steindenkmälern und zirka 2000 Fundkisten“ unterkommen, sagt die Stadt auf Anfrage.

„Zu einem späteren Zeitpunkt werden außerdem circa 10.000 Objekte aus der Studiensammlung aus dem Verwaltungsgebäude ausgelagert“, heißt es weiter. Das weltberühmte Dionysos-Mosaik und das 14,70 Meter hohe Grabmal des Poblicius bleiben während der Sanierung im Museum und werden „konservatorisch geschützt eingehaust“, erklärt die Stadt. Sie werden also sozusagen gut verpackt, damit ihnen nichts geschieht. Andere wichtige Ausstellungsstücke wie das Braunsfelder Diatretglas, sind im Interimsstandort Belgisches Haus an der Cäcilienstraße zu sehen. Der allergrößte Teil der Exponate muss jedoch andernorts Unterschlupf finden.

2000 Quadratmeter fehlen

Rund 2500 Quadratmeter Depotfläche benötigt die Stadt. Sie muss „angemietet werden, da im eigenen Bestand keine entsprechenden Immobilien zur Verfügung stehen“, sagt die Verwaltung. Die Räume müssen „sicherheitstechnisch und klimatechnisch den konservatorischen Anforderungen Genüge leisten“ heißt es weiter. Zum Beispiel müssen die Standorte geheim bleiben, damit niemand auf die Idee kommt, dort einzubrechen.

500 Quadratmeter konnte die Stadt bislang pachten, dort werden Steinobjekte auf Schwerlastregalen eingelagert. Es fehlen also noch 2000 Quadratmeter – und die zu finden, ist nicht einfach. „Der Immobilienmarkt ist weitgehend leer gefegt“, stellt die Stadt ernüchtert fest. Für Miete und Einlagerung der Exponate rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von rund 500.000 Euro.

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Bis Mitte kommenden Jahres bleibt noch Zeit. Dann soll die Generalsanierung beginnen. Nach jetzigem Planungsstand soll sie 2026 abgeschlossen sein und rund 42 Millionen Euro kosten. Diese Berechnung stammt jedoch aus dem Jahr 2015, es sind deutlich höhere Kosten zu erwarten.

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