Nach der Stadtwerke-AffäreNeuer Spitzenjob in Köln zu vergeben

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Sitz der Stadtwerke ist die Rheinenergie-Zentrale am Parkgürtel. (Symbolbild)

Köln – Die Besetzung des neuen Spitzenjobs im Kölner Stadtwerke-Konzern rückt näher: Die neu geschaffene Stelle für das einzige hauptamtliche Mitglied der vierköpfigen Geschäftsführung ist aktuell ausgeschrieben, die Stadtwerke (SWK) suchen „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“. Es geht um die kaufmännische Geschäftsführung.

Bislang leiten nebenamtlich die Konzernchefs Andreas Feicht (Rhein-Energie), Timo von Lepel (Netcologne) und Stefanie Haaks (Kölner Verkehrs-Betriebe) die Geschäfte. Nun kommt ein hauptamtlicher Job dazu, es wird ein Posten mit viel Macht in der Stadt Köln. Gewünscht ist laut Ausschreibung unter anderem ein „Verständnis für kommunalpolitische Fragestellungen“.

Vor allem angesichts der Vorgeschichte steht diese Personalsuche im Fokus: 2018 sollte der damalige SPD-Fraktionschef im Kölner Stadtrat, Martin Börschel, den noch zu schaffenden, gut dotierten Posten besetzen – allerdings ohne Ausschreibung.

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Darauf hatten sich die die Strippenzieher im Stadtrat geeinigt, der Deal sah mehrere Absprachen vor. Doch der Deal wurde öffentlich, platzte und Köln stand bundesweit ordentlich blamiert da, der Klüngel, hieß es mal wieder. In der Folge zog sich Börschel aus dem Rat zurück.

Parteibuch soll keine Rolle spielen

Nun soll alles anderes werden, das Parteibuch keine Rolle spielen. Das hatte Stadtwerke-Aufsichtsratschefin Anne Lütkes (Grüne) im März angekündigt, damals sagte sie: „Da ist niemand, den irgendjemand im Blick hat.“ Das gescheiterte Verfahren rund um Börschel nannte sie „intransparent und überfallartig“ sowie „politisch inkorrekt und rechtlich zweifelhaft“.

Mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz

Die Stadtwerke gehören zu 100 Prozent der Stadt Köln, in der übergeordneten Holding sind die städtischen Unternehmen wie etwa KVB, Bäder oder Netcologne vereint. Für die Holding arbeiten rund 160 Mitarbeiter, die sich um konzernübergreifende Aufgaben aller Firmen kümmern. Der Konzernumsatz der Stadtwerke betrug 2020 rund 5,4 Milliarden Euro.

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