Am Dreikönigsgymnasium wird eine neu-konzipierte Ausstellung zum Thema Mediensucht gezeigt. Sie soll danach durch viele Schulen in NRW wandern.
Mediensucht vorbeugenPilotprojekt an Kölner Gymnasium hilft Schülern, ihr Medienverhalten zu überprüfen

Schulleiterin Barbara Wachten (l.) und Andreas Pauly (M.) bei der Eröffnung der Ausstellung am DKG.
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Premiere und Probelauf zugleich hat die Wanderausstellung „Checkpoint:zocken: in NRW“ der Initiative Mediensuchtprävention NRW am Dreikönigsgymnasium (DKG). Die interaktive Ausstellung bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihren Medienkonsum kritisch zu hinterfragen. Vor allem geht es dabei um die Bereiche Glücksspiel, Online-Spiele und Soziale Medien.
Die zweiwöchige Pilotphase und Weiterentwicklung der Ausstellung am DKG wird finanziell durch die Krankenkasse Pronova BKK unterstützt. Schulsozialarbeiter Tim Seidel und der Geschäftsführer von Mediensuchtprävention NRW, Andreas Pauly, begleiteten in dieser Phase die Schülerinnen und Schüler durch die Ausstellung. Auf diese Weise soll das Angebot noch besser auf die Bedürfnisse der Jugendlichen abzustimmen.
Künftig soll die Ausstellung für Schulen im ganzen Bundesland buchbar sein. Sie versteht sich als Ergänzung zur Medienerziehung an den Schulen. „Es ist schön zu sehen, wenn Schülerinnen und Schüler begeistert sind, sich Impulse zu holen und dadurch vielleicht noch motiviert werden, ihr eigenes Medienverhalten zu überprüfen“, erklärt Andreas Pauly.
Mit spielerischen Elementen, wie etwa einem Quiz, will die Ausstellung Jugendlichen helfen, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Das geschieht ohne erhobenen Zeigefinger. Stattdessen sollen kleine Impulse, zum Nachdenken über den eigenen Medienkonsum anregen und damit einer Mediensucht vorbeugen. Auch Schulleiterin Barbara Wachten zeigte sich zufrieden: „Ich habe das Quiz gemacht und war überrascht, wie gut ich mein Spielverhalten einschätzen kann.“
Der Verein Mediensuchtprävention NRW verfolgt in erster Linie das Ziel, Kinder und Jugendliche zu kompetenten und maßvollen Nutzern digitaler Medien zu machen. Im Fokus der Arbeit steht außerdem die Entwicklung von Bildungsangeboten und -materialien sowie die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. „Wir hoffen, dass die Ausstellung die Jugendlichen motiviert, bewusster mit ihren Medienzeiten umzugehen“, so Pauly. „Denn eine gesunde Medienentwicklung ist für die junge Generation besonders wichtig.“
Unter dem Begriff Mediensucht wird die krankhafte Online-Aktivität an Computern oder Smartphones beschrieben. Zu den Auswirkungen zählen bei Betroffenen körperliche und psychische Probleme wie Depressionen, Angststörungen, Stress und weiteres Suchtverhalten wie etwa Kaufsucht oder Glücksspielabhängigkeit.