Bis Ende April mitbestimmenUmgestaltung des Johannes-Giesberts-Parks liegt auch in Bürgerhand

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Einige Menschen stehen im Johannes-Giesberts-Park und diskutieren.

Rund 40 Gäste diskutierten auf dem Öffentlichkeits-Termin zur Umgestaltung des Johannes-Giesberts-Parks mit dem Team der Stadt.

Der Johannes-Giesberts-Park im Nippeser Osten soll umgestaltet werden – Kölner haben die Möglichkeit zur Mitbestimmung.

Für den Johannes-Giesberts-Park zwischen dem Clouth-Gelände, der Kinderklinik und der Grenze zu Riehl hat die Stadt Großes vor: Der viel genutzte und bei Spaziergängern, Hundefreunden sowie Kindern und Jugendlichen beliebte Park soll mit neuen Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten aufgewertet werden, gleichzeitig sollen aber auch Flora und Fauna stärker geschützt werden als bisher.

Konkrete Pläne für Johannes-Giesberts-Park in Köln

Geplant sind unter anderem ein 500 Quadratmeter großer Spielplatz im Norden des Parks – dort, wo sich bislang ein einzelner Sandkasten befindet. Der Bolzplatz nahe der Amsterdamer Straße soll saniert und befestigt werden; nebenan wird eine Trainingsstation mit Fitnessgeräten entstehen. Das Wäldchen entlang der Grenze zum Clouth-Areal soll als Biotop gestärkt und erweitert werden; nahe der Florastraße entsteht ein „Vogelwäldchen“ als Rückzugsgebiet für die Tiere.

Der Johannes-Giesberts-Park mit Radfahrern und Fußgängern.

Der Johannes-Giesberts-Park liegt im Kölner Norden.

Auch das Wegesystem im Park soll überarbeitet werden; eine Verlegung sowie Teilentsiegelung einiger Pfade ist dabei denkbar. Inoffizielle Trampelpfade sollen beseitigt werden, dafür viel genutzte Verbindungen gezielt ausgebaut. Auch Unterstände als Regenschutz sind vorgesehen. Als ersten Schritt der Umgestaltung hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Kölner Grün-Stiftung bereits im Herbst 2022 einige Obstbäume im Park gesetzt, sowie eine Wildblumenwiese angesät.

Beteiligungsverfahren für Kölner und Kölnerinnen läuft

Die Umgestaltung hatte die Bezirksvertretung Nippes im November 2022 beschlossen. Doch was wünschen sich die Menschen, die den Park nutzen? Hierüber läuft noch bis Sonntag, 30. April, die Öffentlichkeitsbeteiligung, bei der sich Bürger online auf dem Portal „Meinung für Köln“ oder per Zetteleinwurf in den Projekt-Briefkasten im Park beteiligen können.

Im Rahmen des Verfahrens lud die Stadt außerdem am vergangenen Montag zum Ortstermin am roten Aktionsmobil im Park ein, um vor Ort Meinungen und Stimmen einzuholen. Es wurde ein schwungvoller Nachmittag: Rund 40 Gäste diskutierten mit Landschaftsarchitektin Tabea Bergmann, Gabriele Menke vom Amt für Kinder, Jugend und Familie sowie dem städtischen Beteiligungs-Team.

Köln: Konfliktpunkte und Kontroversen – Diskussion aber insgesamt positiv

Dabei stellten sich die Kontroversen schnell heraus: Etwa, was die Wege betrifft – mehr Entsiegelung oder nicht? „Wenn es regnet, ist der gesamte Weg durch den Park eine Pfütze. Ich sehne mich nach einer Verbindung, auf der man dann trockenen Fußes durch den Park kommt“, so eine Besucherin. Lediglich wassergebundene Wege würden bei schlechtem Wetter auch für Rollstuhlfahrer schnell zum Problem, so ein Gast. „Wir haben festgestellt, dass über asphaltierte Wege schnell Rad gefahren wird“, entgegnete Bergmann. Dies führe zu Gefahren für Fußgänger.

Ein zweiter Konfliktpunkt ist die direkte Nachbarschaft des neuen Spielplatzes und der Hunde-Freilauffläche. Mehrere Gäste sorgten sich um Gefahrensituationen für spielende Kinder durch freilaufende Hunde; andere wiederum sorgten sich um eine Verkleinerung des beliebten und stark genutzten Freilauf-Areals. Eine Besucherin schlug vor, eine Hecke zwischen beiden Arealen zu pflanzen – als natürliche Barriere. Doch auch dies sei nicht unproblematisch, so das städtische Team – einerseits wegen des offenen Charakters des Parks, andererseits wegen der Verstellung von Sichtachsen.

Insgesamt gab es jedoch weit überwiegend Zuspruch für die städtischen Pläne: Bei der offenen Abstimmung per Tischtennisball-Einwurf in die drei mit lachendem, neutralem und wütendem Smiley versehenen Zylinder fand sich eine deutliche Mehrheit der Bälle in der „positiven“ Säule wieder. Noch bis 30. April kann man auf „Meinung für Köln“ eigene Vorschläge formulieren und einbringen. Zudem gibt es eine Abstimmung über die Geräte des zukünftigen Fitnessparcours. Bis zu fünf Geräte kann man hierbei auswählen. 

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