„Die Aufgabe ist auf jeden Fall machbar“Riehler Zoch-Leiterin hört auf und sucht Nachfolge

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Karnevalisten ziehen durch die Straßen.

Sabine Alm und ihr Mann Reiner lieben die fünfte Jahreszeit in Köln.

Die Riehler Fastelovendsfründe, die den Riehler Samstagszoch organisieren, suchen eine neue Leitung. Sabine Alm, die seit 2014 amtiert, zieht sich zurück.

Seit 2014 organisiert Sabine Alm als erste Vorsitzende der Riehler Fastelovendsfründe, des karnevalistischen Stadtteil-Dachverbands, den Samstagszoch durchs Veedel. Nach der kommenden Session soll eine Nachfolge her. Wir sprachen mit der 55-Jährigen.

Frau Alm, was gab für Sie den Ausschlag, sich zurückzuziehen?

Sabine Alm: Ich hatte schon verkündet, dass ich mich nächstes Jahr definitiv zurückziehen werde. Ich mache es schließlich seit 2014, und ich habe mir gedacht, irgendwann ist es mal gut. Es wäre sehr schön, wenn sich jemand mit Interesse melden würde. Natürlich unterstütze ich den Nachfolger und mache eine gute Übergabe – ich bin schließlich nicht aus der Welt. Kommende Session organisiere ich den Zoch jedoch nochmal. Er wird auf gewohnter Strecke durch den Ort gehen.

Der Riehler Veedelszoch (Archivbild)

Der Riehler Veedelszoch (Archivbild)

Wie viel Zeit wird für die Aufgabe benötigt?

Es ist im Prinzip nicht viel Zeit, aber wenn man es alleine macht, schon. Viele Sachen sind bei uns eingespielt, zum Beispiel mit den Maltesern, die den Sicherheitsdienst übernehmen. Es sind zwei Zoch-Besprechungen zu veranstalten, und etwas Bürokram. Aber es ist auf jeden Fall machbar. 50 Stunden Arbeit sind es ganz sicher nicht. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn jetzt jemand sagt, wir machen den Zugweg komplett neu, oder etwas Ähnliches. Die Gemeinnützigkeit unseres Vereins ist übrigens noch bis Ende 2025 gewährleistet.

Wie sehen Sie die steigenden Sicherheitsauflagen bei den Veedelszügen?

Das größte Problem ist, dass es so gut wie keine Menschen mehr gibt, die sich aus Spaß an der Freude als Wagenengel engagieren. Früher ging das schon noch, aber heute bekommt man einfach keine Leute mehr. Das ist eigentlich das Komplizierteste an der ganzen Sache, auch wenn wir in Riehl nicht so viele Wagen im Zoch haben. Auch die Schranken, damit der Zoch durchgehen kann, werden bei uns seit einigen Jahren von einem Sicherheitsdienst geöffnet. Die sind sehr zuverlässig und gut, aber es kostet natürlich auch. Damit wir etwas Geld hierfür zur Verfügung haben, kostet die Zoch-Teilnahme bei uns sechs Euro pro Erwachsenen, für ein Kind vier Euro. Von daher freuen wir uns sehr über den Zuschuss vom Bezirk. Jeder Euro, der kommt, ist wichtig. Was ebenfalls freut, ist die jährliche großartige Unterstützung durch das Bürgeramt.

Was macht den Zoch in Riehl besonders?

Aus meiner Sicht die Teilnahme der vielen Kinder – vor allem der Schulen und Kitas – und vor allem der Sozial-Betriebe Köln (SBK). Dass sich von dort Leute mit Rikschas auf den Zugweg machen, ist eine tolle Sache, es freut einen sehr. Ebenso schön sind die vielen kreativen Fußgruppen. Insgesamt ist der Riehler Zoch definitiv familiärer als die ganzen großen Züge.

Wer Interesse hat, das Amt zu übernehmen und dem Verein beizutreten, kann sich unter Telefon 0163/9635475 bei Sabine Alm melden.


Finanzielle Unterstützung für Züge in Nippes

Die Veranstalter-Gesellschaften der Veedelszüge im Stadtbezirk Nippes können sich über eine Extra-Unterstützung freuen: Zusätzlich zum städtischen Hilfspaket von 10.000 Euro pro Bezirk gab die Bezirksvertretung Nippes weitere 10.000 Euro aus ihrem Etat über bezirksorientierte Mittel frei. Somit werden 20.000 Euro an die Züge in den Nippeser Veedeln ausgeschüttet. Mit der Zuwendung wollen Stadt und Bezirksvertretung den gestiegenen Sicherheitsauflagen bei den Zügen Rechnung tragen sowie die Teilnahmebeiträge für Zoch-Gruppen stabilisieren.

Den mit 11.269,61 Euro bei weitem größten Betrag erhält die KKG Nippeser Bürgerwehr für den besucherstarken Nippeser Dienstagszoch. Die KG Blau-Weiß Alt-Lunke erhält 2797,52 Euro für den Longericher Sonntagszoch, die IG Niehler Karneval 1730,98 Euro für jenen in Niehl, die Katholische Pfarrgemeinde St. Bernhard 1730,81 Euro für den Samstagszoch in der Longericher Katholikentagssiedlung, die Riehler Fastelovendsfründe 1512,32 Euro und die Mauenheimer Muschele 958,76 Euro für den ebenfalls samstags stattfindenden Veedelszoch.

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