Scheiben eingeschlagenVereinsheim in Köln-Niehl zum wiederholten Male verwüstet

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Die Täter zerstörten Gitter und Scheibe.

Köln-Niehl – Auch die Grundschulklasse, die kurz vor dem Fachmann für Spurensicherung zu ihrem Leichtathletik-Training auf der Sportanlage des DJK Löwe am Niehler Hafen kam, war fassungslos. Die Kinder blickten auf den mit einem Stuhl-Halbkreis notdürftig abgesperrten Tatort, wo auf dem Boden Glassplitter verstreut lagen. „Wir sind doch alles Ehrenamtler und können es uns einfach nicht vorstellen, dass jemand so etwas macht“, betonte der schockierte DJK-Vorstand Uwe Grunert. „Und es ist schon das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen.“

Schon der zweite Einbruch in Köln-Niehl

Schon am 29. April hatte es einen kleineren Einbruch auf dem Vereinsgelände des Traditionsclubs in Sichtweite der Hafenbecken und der Hochhäuser an der Boltensternstraße gegeben. Diesmal ist der Schaden verheerend: Die Täter waren ins Vereinsheim gelangt und hatten hierfür mit brutaler Gewalt die Fenstergitter und das Sicherheitsglas der Fensterscheiben überwunden.

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Die Täter gelangten ins frisch sanierte Vereinsheim und stahlen die Musikanlage.

Sie nutzten Beton-Wackersteine, die als Bodenbelag dienen, als Wurfgeschosse. Im Innern stahlen sie die Musikanlage des Vereins und durchwühlten zahlreiche Schränke und Schubladen, selbst in der kleinen Küche. Ebenso hatten sie versucht, ins Büro zu gelangen; dort hielt jedoch das Türschloss stand. An zahlreichen weiteren Türen und Containerschlössern finden sich Hebelspuren.

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Der DJK hatte kürzlich erst mühselig die Sanierung seines Vereinsheims erreicht; derzeit spart der Club auf seinen Eigenanteil für einen Kunstrasenplatz, den er bitter benötigt. „Glück im Unglück, dass das Gebäude städtisch ist und wir deshalb versichert sind“, bilanziert Grunert. Auf dem Film der Überwachungskamera sieht man Gestalten mit Taschenlampen, übergezogenen Kapuzen und Reflektoren-Arbeitshosen. Die Leitung zur Kamera wurde später gekappt. „Kurz nach Mitternacht brach die Übertragung ab; auf den letzten Bildern sahen wir, wie unsere Musikanlage über den Aschenplatz entschwand.“

Meterhohen Stacheldraht überwunden

Um aufs Gelände zu gelangen, hatten die Täter sogar einen meterhohen Stabzaun überwunden, der an seiner Spitze mit Stacheldraht-Reihen bestückt ist. Ungebetenen Besuch hatte der Verein einige Male in den vergangenen Jahren: 2014 etwa ereignete sich schon mal eine Diebstahlserie; 2016 gab es einen Brandanschlag auf die Sportstätte. Der Verein will nun seine Sicherheitsvorkehrungen noch weiter verstärken – und hofft, dass die feigen Täter gefasst werden.  

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