Nippeser hoffen auf „Plan B“Weitere Karnevalszüge wegen Corona vor der Absage

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Ehrenfeld Dienstagsumzug

Der Kar­ne­vals­zug am Kar­ne­vals­diens­tag in Köln-Ehrenfeld

  • Der Ehrenfelder Dienstagszug 2021 findet nicht statt.
  • Nach der Absage des Zollstocker Dienstagszuges vor einigen Tagen ist es bereits der zweite Kölner Veedelszoch, der wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden wird.
  • Dass nach diesen Absagen weitere Umzüge in der kommenden Session gestrichen werden, ist wahrscheinlich.

Köln – Die Nachricht von der Absage des Ehrenfelder Dienstagszugs, der traditionell vom Lenauplatz zur Venloer Straße hätte ziehen sollen, hat im Viertel und weit darüber hinaus für Gesprächsstoff gesorgt. Für viele war die Ankündigung des Festausschusses Ehrenfelder Karneval alles andere als eine Überraschung.

„Stand heute musste man den Zug absagen“, meint Markus Wallpott, Präsident der Bürgergarde blau-gold. Die Garde gründete einst den Zoch mit und stellt mit Gardisten, Musikzügen sowie dem Festwagen des Kölner Kinderdreigestirns bis heute die größte teilnehmende Gruppe. Er habe vollstes Verständnis für die Entscheidung. „Wie will man die Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmer und der Besucher gewährleisten?“, fragt Wallpott rhetorisch. Er rechne damit, dass weitere Vorortzüge abgesagt würden und seiner Einschätzung nach auch der Rosenmontagszug. Hierzu erwarte er in der kommenden Woche Aussagen, die dann Planungssicherheit brächten.

Nippeser Veedelszoch noch nicht abgesagt

Der Nippeser Veedelszoch – ebenfalls am Karnevalsdienstag terminiert – ist noch nicht abgesagt. Tim Lopez, Geschäftsführer der KG Nippeser Bürgerwehr, die den Zoch organisiert, erklärt: „Uns ist die Situation natürlich bewusst, doch es gibt noch Treffen mit Partnern, erst danach wird es eine Entscheidung geben.“ Man hoffe, einen „Plan B“ spielen zu können, mit dem alle Bedingungen und Auflagen erfüllt werden können.

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Dass nach den bisherigen Absagen in Zollstock und Ehrenfeld weitere Umzüge in der kommenden Session gestrichen werden, gilt dennoch als wahrscheinlich. Udo Hanselmann, Sprecher der Löstigen Fastelovendsfründe Ossendorf, berichtet, dass es wohl auf eine Absage des Zugs hinauslaufe, der am Karnevalssamstag terminiert wäre. Auch was den Sonntagszug in Bickendorf betreffe, könne er sich nicht vorstellen, dass er stattfinde.

Kneipe ohne jeckes Programm

Damit käme im Bezirk Ehrenfeld der Straßenkarneval weitgehend zum Erliegen. Gastronom Ramazan Palanli betreibt das „Haus Tutt“ an der Landmannstraße in Neuehrenfeld. Es liegt am Zugweg des Ehrenfelder Dienstagszuges. Noch im vergangenen Jahr hatte das Tutt ein karnevalistisches Programm während der Tollen Tage. Das wird es in der kommenden Session nicht geben. „Ich habe die Absage erwartet“, sagt Palanli. Wie viele Gastronomen hat auch er nach dem Lockdown seinen Außenbereich vor dem Lokal mit Tischen und Stühlen erweitern können. Palanli hofft, dass die Gaststätte im normalen Betrieb weiter wird öffnen können und dass man die schwierige Zeit überstehen werde. „Wenn ein Lokal nur von Karneval abhängig ist, dann stimmt etwas nicht“, fügt er hinzu.

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