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Der Krimi geht weiterWarum die Zukunft des Porzer Autokinos weiter ungewiss bleibt

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Der Eingang des Autokinos in Porz.

Die Zukunft des Autokinos in Köln-Porz ist weiterhin unklar.

Nach dem Streit zwischen Stadt Köln und dem Betreiber soll jetzt der Stadtentwicklungsausschuss entscheiden, ob das Autokino eine Zukunft hat.

Die Märkte am Autokino sollen geschlossen werden. Der Bebauungsplan aus dem Jahr 1994 schließt Märkte für diesen Bereich aus. Trotzdem wurden sie jahrelang geduldet. Und sie sollen auch weiterhin stattfinden dürfen, finden SPD, Linke und FDP im Stadtrat. Mit einem gemeinsamen Antrag warben sie in der jüngsten Ratssitzung für eine Bebauungsplanänderung.

Die vor Ort geltende Rechtslage passe „nicht mit den realen Bedürfnissen der Bevölkerung überein“, sagte Pascal Pütz (SPD). Die Märkte leisteten „wichtige Beiträge zur Versorgung von Menschen, insbesondere von Menschen aus wirtschaftlich schwächeren Schichten, mit Gütern des täglichen Lebens“. Pütz betonte aber auch, dass bei einer Änderung des Bebauungsplans negative Begleiterscheinungen wie Müll und Verkehr mitgedacht werden müssten.

Köln: Ohne Märkte hat das Porzer Autokino keine Zukunft

Auch sehen SPD, FDP und Linke die Gefahr einer städtebaulichen Fehlentwicklung. Mit dem maroden ehemaligen Praktiker-Markt nebst leerstehenden Bürogebäuden und dem seit Mitte 2022 geschlossenen Real-Markt fürchten sie eine weitere Verwahrlosung des gesamten Gebiets. Denn: Die DWJ GmbH als Betreiber des Autokinos hatten mitgeteilt, dass für einen Betrieb des Autokinos ohne das Standgeld der Märkte die Pacht für das Gelände zu teuer sei. Heißt: Gibt es keine Märkte, gibt es kein Autokino. Für dessen Erhalt plädierten SPD, FDP und Linke.

Gegen das Autokino habe auch niemand etwas, sagte Werner Marx (CDU). Er verwies auf die bestehende rechtliche Lage, dass Märkte auf dem Gelände nicht stattfinden dürften. Eine Änderung des Bebauungsplans, wie es SPD, FDP und Linke fordern, dauere seine Zeit. Bis der wirksam sei, gingen ein bis zwei Jahre ins Land. Auch stünde eine Änderung dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept entgegen, das maßgeblich von der SPD gewollt sei. Das Konzept besagt, dass Veedelszentren gestärkt werden sollen. Konkurrenz außerhalb der Zentren führe dort zu einer Schwächung der Versorgungslage.

Stadt Köln und DWJ stritten über die Nutzung der Fläche

Werner Marx war es, der mit einer Anfrage im Rechnungsprüfungsausschuss 2021 über die Rechtmäßigkeit von Verkaufsnutzungen auf dem Gelände des Autokinos das Thema auf die Agenda gehoben hatte. Die Stadt hatte daraufhin im September 2022 eine Ordnungsverfügung erlassen, in der der Betreiber aufgefordert wird, „bis auf das Autokino alle anderen Nutzungen des Geländes einzustellen“. DWJ GmbH hatte dagegen geklagt. Das Kölner Verwaltungsgericht hatte Ende vergangenen Jahres zugunsten der Stadt entschieden.

Entschieden wurde nun auch im Stadtrat. Bei Enthaltung von SPD, FDP und Linke folgte der Stadtrat einem Vorschlag der Grünen, das Thema in den Stadtentwicklungsausschuss und in die Bezirksvertretung Porz verwiesen werden soll. In letzterer haben CDU und Grüne als Kooperationspartner die Mehrheit.

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