Auftritt in PorzComedian David Werker freut sich auf sein Heimspiel

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Werker

Comedian David Werker

David Werker ist Comedian-Kabarettist, denn der Trend gehe ja zum Doppelnamen, wie er selbst sagt. Kurz vor der Corona-Pandemie ist der 39-Jährige nach Porz-Ensen gezogen. Am Freitag, 7. Mai, steht er im Porzer Rathaussaal mit seinem Programm „Plötzlich seriös?!“ auf der Bühne. Mit ihm sprach René Denzer.

Morgen ist Heimspiel angesagt.

Ich hab mir sagen lassen, so lange man nicht seit drei Generationen in Porz wohnt, ist man Tourist. (lacht) Aber das ist eigentlich ein guter Trick, dass ich immer dahinziehe, wo ich auftrete, um das als Heimspiel zu verkaufen.

Das kann aber teuer werden, bei den Immobilienpreisen. Was erwartet denn die Zuschauerinnen und Zuschauer bei ihrem neuen Programm?

Die Leute erwartet das brandneue Programm „Plötzlich seriös?!“. Ich bin gerade in einem ganz schwierigen Übergangsalter, genau zwischen 30 und 90. Da stellt man sich täglich bedeutungsschwere Fragen wie: Muss ich das wirklich machen? Wie geht das überhaupt? Und was passiert eigentlich vorm Einschlafen, wenn plötzlich alle Ecken vom Spannbettlaken gleichzeitig losflitschen? Jeder, der das innere Kind in sich hat, egal wie alt er oder sie von Außen sein mag, der ist auf jeden Fall goldrichtig bei mir.

Was verbinden Sie mit Porz?

Die Linie 7, denn die verbindet mich im wahrsten Sinne mit Porz. Ich finde es toll, dass ich damit in 15 Minuten am Heumarkt oder so sein kann. Das ist ein Träumchen.

Kommen Sie denn mit der Linie 7 auch von Ensen zum Auftritt im Rathaussaal in Porz-Mitte?

Das Wetter soll schön werden, da komme ich im Prinzip zu Fuß.

Am Rhein den Leinpfad lang?

Ja, genau. Und wenn ich nachher mir noch zwei, drei Getränke genehmige, dann muss ich nur gucken, in welche Richtung der Rhein fließt und dann weiß ich: So komm ich nach Hause. (lacht)

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Seit wann stehen Sie auf der Bühne?

Das war 2006 gewesen – Quatsch Comedy Club Talentschmiede in Berlin.

Warum Bühne, wieso ist das Ihr Ding?

Da haben Sie fast wörtlich meine Eltern zitiert, die mir eine ähnliche Frage gestellt haben. Das hat sich ergeben, weil ich damals studiert hab und es wurde damals im Rahmen der Talentschmiede der lustigste Student Deutschlands gesucht. Da fühlte ich mich angesprochen.

Was haben Sie studiert?

Die Kurzform ist Germanistik, die lange Version wäre: Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften, Sprache und Kommunikation. Das klingt wie aus der Studiengänge-Tombola.

Die Erfahrung beim Quatsch Comedy Club hat Sie dann so geprägt, dass Sie dabeigeblieben sind?

Unbedingt. Ich hatte schon vorher als Schüler in einer Theater-AG schon mal ein bisschen was weggespielt und dann im Studium bin ich dann wunderbar in den Quatsch Comedy Club reingeraten. Dann habe ich mir überlegt, erst abends arbeiten, das konnte ich mir schon sehr gut vorstellen. Da hab ich gesagt, da bleib ich doch dabei. 2008 bin ich dann nach Köln gezogen und hab dann über Formate wie Night Wash weiter Comedy-Erfahrung gesammelt.

Wo würden Sie gerne mal auftreten?

Am liebsten immer fußläufig. Nein, momentan ist es in unserer Branche so, egal wo, überhaupt auftreten zu können, ist – so muss ich betonen – ein Traum. Wieder dieses Live-Gefühl zu haben... Deswegen freut es ich mich umso mehr, dass ich in Porz auftreten kann. Da passt jetzt einfach alles.

Weitere Informationen

David Werker ist mit seinem Programm „Plötzlich seriös?!“ am Freitag, 6. Mai, im Porzer Rathaussaal, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70, zu Gast. Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr. Bereits gekaufte Karten für die verschobenen Veranstaltungen sind weiterhin gültig. Neue Tickets sind zum Preis von 22,50 Euro erhältlich. Weitere Informationen gibt es auch telefonisch unter der Rufnummer 0221 / 221 97333. (rde)

Ihr Auftritt in Porz sollte ja schon viel früher sein. Doch dann kam Corona.

Ja. Wir haben aufgehört zu zählen, wie oft wir jetzt schon verschoben haben. Wir hatten Angst am Ende würde der Kalender knapp. Aber jetzt wird es endlich klappen, wieder direkt vor den Leute spielen zu können.

Das war ja in den vergangenen zwei Jahren kaum möglich.

Genau. Etliche Veranstaltungen sind ausgefallen. Es gab zwar noch den Schlenker über die großartigen Autokinos, aber das ist ja schon eine ganz besondere Erfahrung.

Weil…?

Das hätte man in seinem Künstlerleben auch nicht gedacht, dass man Autos versucht zu bespaßen. Und da lautete die Frage, wie funktioniert das, weil ja kein Feedback von den Leuten kommt, weil sie da ja gesessen haben mit Fenster zu. Es lief dann so: Lichthupe war Applaus, Warnblinkanlage war Lachen. Und ein Auto hat die Scheibenwaschanlage angemacht.

Und das hieß?

Sie haben Tränen gelacht.

Das sollen auch Ihre gestern am Freitag bei ihrem Auftritt.

Sehr gerne, und ich freu mich, dass die Gäste dann ihr Blechkleid abgelegt haben und persönlich Platz nehmen werden.

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