„Etwas mehr haben wir uns schon erhofft“Impfaktion in Köln-Finkenberg abgeschlossen

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Schlange bei der Sonderimpfaktion in Finkenberg am Montag

Die Zahl ist ein wenig ernüchternd: Nur 432 Menschen haben sich im Porzer Stadtteil Finkenberg bei der zweitägigen Schwerpunktaktion der Stadt impfen lassen. 1500 Dosen standen für die Aktion bereit. „Etwas mehr haben wir uns schon erhofft“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr auf Anfrage.

Mehrsprachige Informationen

Und es hätten auch mehr sein können, sagt Musa Deli, Leiter des Gesundheitszentrums für Migrantinnen und Migranten in Köln. Ihn hätten am Montag sehr viele Nachrichten erreicht. Der Inhalt sei weitestgehend gleich gewesen: Viele Menschen hätten sich nicht genug aufgeklärt gefühlt. Im Stadtteil Finkenberg lebten rund 7000 Menschen, sagt Deli. Mehr als 80 Prozent von ihnen seien Migranten. Es gebe erhebliche sprachliche Barrieren, aber auch Analphabetismus. Besonders Letzteres werde unterschätzt. Deswegen reiche es nicht aus, beispielsweise Flyer zur Impfaktion in die Briefkästen zu werfen. Auch dürfe man nicht davon ausgehen, dass sich die meisten dieser Menschen über regionale Medien oder dergleichen informieren.

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Schwerpunktaktionen wie die in Chorweiler, Meschenich oder Finkenberg seien eine „tolle und richtige Sache“, sagt Musa Deli. Gerade in Finkenberg hätte sie anders angepackt werden müssen. Dass am zweiten Tag Teams unterwegs waren, die Menschen in den Häusern in mehreren Sprachen informiert haben, sei sehr gut. Nur hätte man dies im Vorfeld machen müssen und auch die Moschee-Gemeinde oder die Kulturvereine mit ins Boot zu holen. „Dann wäre auch in Finkenberg die Aktion erfolgreicher gewesen“, so Deli.

Die nächste Schwerpunktimpfung startet am Donnerstag in Kalk, teilte die Stadt mit.

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