Kölner Schüler pflanzen BeerensträucherMini-Vogelwäldchen bringt Natur in die Stadt

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Mehrere Kinder hocken auf einer Rasenfläche vor Erdlöchern und pflanzen Sträucher ein.

Schüler pflanzen Sträucher in vorgegrabene Löcher.

Grundschüler haben an der Wohnsiedlung Krückelstraße ein Mini-Vogelwäldchen gepflanzt.

Die schwarzen Beeren des Holunderstrauchs werden von 62 heimischen Vogelarten angenommen. Die dornenreiche Schlehe ist für 20 Vogelarten, aber für mehr als 130 Insektenarten eine wichtige Pflanze. Das sind Erkenntnisse, die Mädchen und Jungen der Poller Janusz-Korczak-Grundschule gewonnen haben, schon ehe sie in einem Wohngebiet ein Mini -Vogelwäldchen mit diesen und weiteren Beerensträuchern pflanzten. Die Zweit- und Drittklässler sorgten in Zusammenarbeit mit der Waldschule und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für eine ökologische Aufwertung der Außenanlagen an der Wohnsiedlung Krückelstraße.

Kleine Wäldchen als Klimafaktor in Köln

Die Heimstätten-Baugenossenschaft Fortschritt hatte in der aufwändig modernisierten Siedlung mehrere Flächen für die Anpflanzung bereitgestellt. „Bei uns ist Klimaschutz mehr als nur Fassade“, verwies Vorstand Markus Schubert auf umfassende Verbesserungen für Mieterinnen, Mieter und ein naturnahes Wohnumfeld. Das Vogelwäldchen werde Menschen und Tiere erfreuen. Gemeinsam mit der Waldschule Köln und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald organisierte die Genossenschaft die Pflanzaktion auf den bisher artenarmen Rasenflächen.

Das Mini-Vogelwäldchen soll als Nahrungs-, Nist- und Rückzugsmöglichkeit für heimische Vögel heranwachsen. Anna-Katharina Coker von der Waldschule hatte die Poller Kinder auf ihren gärtnerischen Einsatz intensiv vorbereitet und ihnen den Nutzen der Beerensträucher nahegebracht. Wie die Mädchen und Jungen erfuhren, schmecken die Beeren nicht nur den Vögeln. Brote mit Aronia- oder Holundermarmelade, die es als Stärkung beim Pflanzen gab, wurden interessiert probiert.

Jürgen Hollstein, Vorsitzender des Freundeskreises Haus des Waldes, hat die Verbindung zur Baugenossenschaft geknüpft und freut sich über die Bereitstellung der Grundstücke in Poll. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln sei sehr interessiert daran, mehr Wald in die Stadt zu bringen, bestätigt Joachim Bauer vom Vorstand. Solche kleinen, grünen Inseln seien ein sehr wichtiger Klimafaktor, der in den kommenden Jahren noch deutlich an Bedeutung gewinnen werde. Mittel für die Anlage von kleinen Wäldchen habe die Schutzgemeinschaft, es fehle aber häufig an Grundstücken.

Den Mädchen und Jungen der Janusz-Korczak-Grundschule bereitete es sichtlich Vergnügen, die noch jungen Sträucher in die schon gegrabenen Pflanzlöcher zu setzen. Die Kinder auf diese Weise an die Vielfalt der Natur und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten heranzuführen, sei eine tolle Erfahrung, sagte Waldpädagogin Coker.

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