Stadtplanung mit viel GrünKinder gestalten Köln-Porz nach ihren Vorstellungen mit Lego

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Kinder stehen um eine Lego-Stadt herum

Ein Ferien-Projekt der evangelischen Gemeinde ermöglichte Kindern, eine Stadtplanung nach ihren Wünschen zu gestalten.

Das Ferienprojekt der evangelischen Gemeinde bot Mädchen und Jungen die Möglichkeit, ihre Wünsche mit Legosteinen umzusetzen.

Wenn Kinder die Stadtplanung übernähmen, sähe Porz ganz anders aus. Bunte Wohnhäuser mit viel Grün ringsum statt klotziger Bauten auf engem Raum gäbe es dann. Im gemütlich verwinkelten Zentrum fänden sich allenthalben kleine Parks, Spielplätze, Sportmöglichkeiten. Verkehrsschneisen als trennende Elemente gäbe es nicht, hingegen einen Bahnhof, von dem aus man beim Warten auf den nächsten Zug Einblick in einen kleinen Zoo hätte.

Von solchen herzerwärmenden Ideen wimmelte es in der Lego-Stadtplanung, die Kinder bei einem Ferienprojekt im Saal unter der Lukaskirche umgesetzt haben. Das Jugendbüro der evangelischen Kirchengemeinde Porz und das Evangelische Jugendreferat Köln und Region hatten Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis 12 Jahren dazu eingeladen, sich über ihre Wünsche ans Wohnen und Leben Gedanken zu machen und Ideen mit Lego-Steinen umzusetzen.

Kinder in Porz bauten keine Luftschlösser, sondern eine funktionsfähige Stadt

Vier Tage lang ließen die Kinder unter Begleitung von Jugendreferent Jakob Hausmann und weiteren pädagogischen Mitwirkenden ihrer Fantasie freien Lauf. Sie errichteten aber keine Luftschlösser, sondern eine funktionsfähige, auch auf Bedürfnisse von Erwachsenen abgestimmte Stadt.

Bei der Abschlusspräsentation vor Eltern und weiteren Gästen verwiesen die Kinder Luis, Ella und Ole auf Elemente wie Rathaus, Kirche, Tankstelle, Friseur, Werkstatt und Einkaufsmöglichkeiten, die sie aus der Erwachsenen-Stadtplanung übernommen hatten. Auffällig war, dass all diese Einrichtungen kleinteilig waren. In der Mitte gab’s einen Leuchtturm, um den herum sich viel Gemeinschaftsleben abspielt.

Sport, Kultur und ein Bauernhof hat Köln-Porz in der Lego-Version

In dieser Stadt können Bewohner angeln, skaten, Baumhäuser bauen, klettern und mountainbiken, wie Luis aufzeigte. Den Kindern war wichtig zu wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Deswegen installierten sie einen Bauernhof. Kultur ist selbstverständlich im Lego-Porz zu finden. Ella verwies auf eine Bibliothek und Möglichkeiten zum Ausprobieren von Musikinstrumenten. Beim Bau eines Flughafens achteten die Kinder darauf, ein Hotel gleich daneben anzubieten. „Damit die Leute da übernachten können, wenn wieder Flüge ausfallen“, erklärte Ole.

Jakob Hausmann lobte den Ideenreichtum der kleinen Bauleute und wünschte sich, dass Erwachsene die Perspektiven der Kinder ernst nehmen. Beim Bauen mit den tausenden Legosteinen, die das Jugendreferat für solche Projekte zur Verfügung stellt, könnten Wünsche gleichberechtigt verwirklicht werden. Mitsprache sei notwendig, sagt der Hausmann, denn schließlich müssten die Kinder mit den Entscheidungen Erwachsener Jahrzehnte leben.

Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller zeigte sich begeistert. „Davon können wir Erwachsenen viel lernen“, sagte sie. Das vielteilige Legostein-Sortiment war nach der Ferienaktion leider schon für weitere Projekte gebucht, sonst hätte die Bezirksbürgermeisterin das kunterbunte Stadtmodell gern für eine Weile im Porzer Rathaus gezeigt.

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