BarrierefreiheitTreppe an der Ohmstraße in Köln-Porz ist ein Hindernis – Notlösung geplant

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Am Abgang von der Ohmstraße zur Kaiserstraße muss eine Frau ihr Fahrrad die Stufen heruntertragen. Foto: René Denzer

Am Abgang von der Ohmstraße zur Kaiserstraße muss eine Frau ihr Fahrrad die Stufen heruntertragen.

Barrierefreiheit an der Ohmstraße in Köln-Porz verzögert sich weiter. Jetzt will die Politik mit einer Notlösung kurzfristig Abhilfe schaffen.

Eine Frau auf dem Rad überholt ein Pärchen mit Kinderwagen. Am Ende der Ohmstraße springt sie vom Rad und trägt es die vier Stufen zur Kaiserstraße hinunter. Kurz danach heißt es auch für das Pärchen anpacken. Die Frau hebt das Kind aus dem Kinderwagen. Den schnappt sich der Mann und trägt ihn ebenfalls die vier Stufen hinunter. Ähnliche Bilder gibt es tagtäglich. Wer von der Ohmstraße aus der Physiker-Siedlung kommend zum S-Bahnhof oder zu den Bushaltestellen an der Kaiserstraße will, muss anpacken.

Am Abgang von der Ohmstraße zur Kaiserstraße muss ein Mann einen Kinderwagen die Stufen heruntertragen. Foto: René Denzer

Am Abgang von der Ohmstraße zur Kaiserstraße muss ein Mann einen Kinderwagen die Stufen heruntertragen.

Für Menschen, die auf einen Rollator oder einen Rollstuhl angewiesen sind, ist das jedoch ein schwieriges bis unmögliches Unterfangen. Für sie bleibt nur der Umweg über den Weg an der Helmholtzstraße, Ecke Celsiusstraße.

Die Bezirksarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik hat nun angeregt, den Zugang von der Ohmstraße auf die Kaiserstraße zum S-Bahnhof barrierefrei zu gestalten. Die Bezirksvertretung (BV) Porz hatte den Punkt in ihrer jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung.  Mal wieder. Denn das Thema ist für die Kommunalpolitik nicht neu.

Treppe an der Ohmstraße in Köln-Porz: Barrierefreiheit bereits 2016 beschlossen

2016 hatte die BV Porz bereits einen barrierefreien Zugang gefordert. 2017 teilt die Verwaltung mit, dass eine Erstprüfung der Situation bereits stattgefunden habe. „Es wird davon ausgegangen, dass aufgrund des großen Höhenunterschieds und der begrenzten Platzverhältnisse mit einem höheren Planungsaufwand zu rechnen ist.“ Auch damals war von personellen Engpässen die Rede. Eine Entwurfsplanung könne erst 2018 begonnen werden. Auf Nachfrage der Politik hieß es dann Ende 2018 seitens der Verwaltung: „Aufgrund der personellen Kapazitäten ist derzeit die weitere Planung nicht möglich.“

Da ein völlig barrierefreier Ausbau nicht sichergestellt werden konnte, hatte die SPD zwischenzeitlich eine kleine Lösung ins Spiel gebracht. In einem Antrag wollten sie die Verwaltung dahingehend beauftragen, zumindest eine befahrbare Rampe einzurichten, sodass wenigstens Kinderwagen oder Fahrräder über die Stufen geschoben werden können. Das fanden CDU und Grüne zunächst zu wenig und sprachen sich weiterhin für die große Lösung aus.

Treppe an der Ohmstraße in Köln-Porz: Notlösung soll kurzfristig helfen

Die weiter auf sich warten lässt. Zwischenzeitlich hatte die Verwaltung dann auch mitgeteilt, dass sich bis zum Jahr 2025 nichts an der Situation ändern wird. Zwar befindet sich eine Verbesserung der Situation im Arbeitsprogramm der Verwaltung, doch wegen der „aktuellen Auslastung und der höheren Priorisierung anderer Projekte befindet es sich derzeit nicht in Bearbeitung“, hatte die Verwaltung mitgeteilt.

Die hat nun wieder den Auftrag von der Politik bekommen. Die BV Porz hat die Anregung der Bezirksarbeitsgemeinschaft aufgegriffen. Jutta Komorowski von der SPD warb noch einmal für eine Notlösung mit Rampen, die zumindest kurzfristig eine Verbesserung herbeiführen würde. Auch CDU und Grüne stimmten jetzt dafür. Dieter Redlin, Fraktionschef der Grünen, betonte allerdings, dass die große Lösung, der barrierefreie Umbau, nicht aus den Augen verloren gehen sollte. In Richtung Verwaltung sagte Redlin: „Es ist unverständlich, warum die Verwaltung nicht handelt und die Umsetzung von Beschlüssen immer weiter schiebt.“

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