Grün muss wartenDarum bleiben die Baumscheiben in der Porzer Innenstadt erstmal asphaltiert

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Vorerst nicht bepflanzt werden sollen die Baumscheiben in der Porzer Innenstadt.

Vorerst nicht bepflanzt werden sollen die Baumscheiben in der Porzer Innenstadt.

CDU und Grüne wollten durchsetzen, dass die Baumscheiben in Porz bepflanzt werden. Doch das wird noch dauern.

Versiegelte Flächen, anstatt Bäume? In der Porzer Innenstadt sorgt das an manchen Stellen für Verwunderung. Dort, wo eigentlich Bäume stehen sollen, sind einige Baumscheiben nämlich asphaltiert. Das soll sich ändern, haben sich CDU und Grüne gedacht. Mit einem Antrag in der Bezirksvertretung Porz wollten sie erreichen, dass die Flächen entsiegelt und die vorgesehenen Bäume gepflanzt werden.

Aus „Verkehrssicherungsgründen“ versiegelt

Sollen sie auch, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Nur eben nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Das sei nicht zielführend. Erst wenn die Freianlagen in der sogenannten Neuen Porzer Mitte baulich in Angriff genommen werden, „können die neuen Bäume, Baumscheiben und Hochbeete realisiert werden“, so die Verwaltung. Die noch nicht bepflanzten Baumstandorte seien vorübergehend aus Verkehrssicherungsgründen versiegelt worden. Eine Entsieglung und Bepflanzung sei nicht möglich, da die alten Baumstandorte von den neu geplanten Baumstandorten abweichten.

Zusätzlich würde im Rahmen der neuen Freianlagenplanung ein neues Pflaster gelegt werden. Auch beim Thema Entwässerung werde es Anpassungen und Veränderungen geben. In Zukunft sollen einige Bäume in sogenannten offenen Baumscheiben im Bereich der Josefstraße gepflanzt werden. Im Bereich des Friedrich-Ebert-Platzes werden Hochbeete entstehen, in denen Bäume gepflanzt werden sollen. Die Hochbeete sind laut Verwaltung nötig, weil sich unter dem Friedrich-Ebert-Platz eine Tiefgarage befindet.

Sorge vor zu viel Hitze im Porzer Zentrum

Aus Verwaltungssicht mache es deswegen keinen Sinn, die alten Baumscheiben jetzt zu entsiegeln und mit Bäumen zu bepflanzen, da sie „in wenigen Monaten wieder entfernt werden müssten“. Das Thema Baumpflanzungen müsse deswegen im Rahmen der Entwicklung rund um das Porzer Zentrum erfolgen. Aufgrund der Mitteilung hatten CDU und Grüne ihren Antrag zurückgezogen.

Das Bündnis Porz-Mitte, ein Zusammenschluss von rund 300 Bürgerinnen und Bürgern, kritisiert generell, dass es zu wenig Grün und eine zu Hohe Flächenversiegelung in der Porzer Innenstadt gibt. Die Folge: Eine Überhitzung des Porzer Zentrums, so die Befürchtung des Bündnisses. Weitere Bauprojekte, wie der Busbetriebshof im Stadtteil Urbach und eine geplante hohe Bebauung quer zur Windrichtung an der Friedrichstraße würden noch weiter dazu beitragen, dass sich die Porzer Innenstadt in einen „Glutofen“ verwandelt.

Denn durch die Projekte würden Kaltluftareale und Kaltluftzustromkanäle verbaut, heißt es seitens des Bündnisses. Das macht sich zudem für einen Stadtgarten in der Neuen Mitte Porz stark. Der könnte die Auswirkungen des Klimawandels in Porz zumindest abmildern.

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