Das Wanderprojekt Grenzgänger der Kopernikushauptschule in Porz wird fortgesetzt. Lehrer Urbas plant erneut eine Besteigung der Zugspitze.
Jugendlicher AbenteuergeistProjekt Grenzgänger in Porz geht in die zweite Runde

Freuen sich auf die Fortführung des Projektes: Patrick Urbas (v.l.), Armando, Ornela, Cassandra, Gabriele Schlünder-Eith und Michael Neuser.
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Für Ornela, Cassandra und Armando geht es im kommenden Jahr hoch hinaus. Knapp 3000 Meter hoch. Die drei Jugendlichen nehmen am Projekt Grenzgänger der Kopernikushauptschule teil. Das hat in diesem Jahr Premiere gefeiert und geht in die zweite Runde. Ins Leben gerufen hat das Projekt Lehrer Patrick Urbas. Mit seiner Klasse, der 8a, hat er es bis auf den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg geschafft.
Monatelang haben Urbas und seine Schülerinnen und Schüler trainiert. Sind wandern gegangen, haben auf die Ernährung geachtet und haben die Reise unter anderem durch eine Spendenaktion und Brötchenverkauf in der Schule finanziert. Dadurch konnte unter anderem Kleidung angeschafft werden.
Das kommt Ornela, Cassandra und Armando zugute. Die Siebtklässler können auf das Schuhwerk und die Kleidung ihrer Vorgänger zurückgreifen. Das ist eine große finanzielle Entlastung, denn gute Schuhe und Kleidung sind teuer.
Förderung ermöglicht professionelle Begleitung
Und doch werden auch Ornela, Cassandra, Armando und weitere Schülerinnen und Schüler, die an dem Projekt teilnehmen, Geld brauchen. Ein Teil hat jetzt Gabriele Schlünder-Eith von der AOK Rheinland/Hamburg beisteuern können. 5000 Euro gibt es als Zuschuss für das Projekt. „Diese Förderung werden wir nutzen, um unserem Begleiter eine Aufwandsentschädigung zu geben“, sagt Lehrer Patrick Urbas. Die Premiere hatten viele Menschen ehrenamtlich unterstützt. Unter anderem auch zwei Wanderleiter des Deutschen Alpenvereins. Mit den 5000 Euro bestehe nun die Möglichkeit, für das zweite Projekt, dafür etwas Geld in die Hand zu nehmen. Aber auch Kursleiter von Kletterkursen könnten damit finanziert werden.

Schülerinnen und Schüler der Kopernikushauptschule in Köln-Porz haben beim ersten Projekt Grenzgänger den Gipfel der Zugspitze erreicht.
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Die drei Siebtklässler freuen sich richtig auf das anstehende Projekt. Zwar geht Armando mit seinen Eltern auch häufig mal spazieren, aber richtig wandern sei etwas ganz anderes. „Besonders, wenn es auf die Zugspitze geht.“ Bis dahin ist es für die Schülerinnen und Schüler noch ein weiter Weg. Doch Übung macht den Meister, heißt hier die Devise. „Wir haben jetzt bereits mit dem ersten Training begonnen“, sagt Urbas. Das heißt, erst einmal geht es auf die flache Strecke. Ein paar Runden um Gut Leidenhausen. Andere Strecken, auch mit mehr Höhenmetern, folgen später.
Ob sie es bis auf den Gipfel der Zugspitze schaffen. „Klar“, sagt Ornela. Schließlich ist sie ja auch sonst sportlich. Doch beim Wandern kommt es auf noch mehr an. Teamgeist zum Beispiel. So war Schüler Marian bei der Premiere in diesem Jahr nach einer Pause ausgerutscht. Zunächst wollte der Achtklässler nicht weitergehen, mithilfe des Teams hatte er sich dann doch auf den Weg nach ganz oben gemacht.
Teamgeist wird auch gefragt sein, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes vor Ort sind. Denn dort heißt es, sich selbst zu versorgen. Einkaufen, gemeinsam kochen, gehört ebenso dazu wie ein Ziel vor Augen haben, nicht aufgeben, auch wenn es mal Rückschläge gibt. Grenzen überwinden gehört auch mit dazu. Patrick Urbas nennt dies Lebenskompetenzen. Dinge, die nicht nur bei einer Wanderung eine Rolle spielen.
Bei Schulleiter Michael Neuser hat er dafür auch grünes Licht für die Fortsetzung des Projektes bekommen. Ziel ist es, ein oder sogar zwei Klassen im Jahr auf die Zugspitze schicken zu können. Dafür will Patrick Urbas zusammen mit einem Kollegen eine Fortbildung zum Wanderleiter machen, damit das Projekt langfristig autarker begleitet werden kann. Auch ist ein Buch entstanden, das auch von anderen Schulen genutzt werden kann. Es soll animieren, ebenfalls so ein Projekt zu starten. Damit andere junge Menschen auch die faszinierende Natur erleben und Erfahrungen machen können, von dem sie ihr Leben lang zehren können.

