Stadt Köln sieht keinen HandlungsbedarfAnwohner bemängelt gefährliche Verkehrsinsel in Wahn

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Mann, der auf einem Bürgersteig in die Hocke geht und auf diesen zeigt.

Anwohner Ralf Buschmann deutet auf die jüngsten Unfallspuren und fürchtet um die Sicherheit von Fußgängern an der Verkehrsinsel.

Zu eng für Autos und Fußgänger: Eine Verkehrsinsel in Wahn sorgt für gefährliche Situationen – Die Stadt sieht keinen Handlungsbedarf. 

An der Frankfurter Straße in Wahn, schräg gegenüber der Einmündung Fasanenweg, gibt es eine Verkehrsinsel, die Fußgängern das Überqueren der viel befahrenen Straße erleichtern soll. Die Fußgängerfurt teilt die Fahrbahn aber auf eine Weise, die Gefahren mit sich bringt, wie kritische Anwohner beklagen. Ralf Buschmann, der direkt an dieser Stelle wohnt, hat aufgrund zahlreicher selbst beobachteter, gefährlicher Situationen Angst um die Sicherheit von Passanten.

Stadtauswärts sei die Fahrbahn eng und leicht verschwenkt und wegen geparkter Fahrzeuge am Straßenrand vor und hinter der Engstelle oft schlecht einsehbar. Zudem hört vor der Insel die Radspur auf, so dass sich hier auch noch der Radverkehr in den Fahrzeugstrom einfädelt. Die Situation hat Buschmann veranlasst, um auf eine Veränderung hinzuwirken.

Wie an der Verkehrsinsel und den darauf installierten Schildern zu sehen ist, bekommen vor allem größere Fahrzeuge hier oft nicht die Kurve, weichen zum Teil auf den Bürgersteig aus und gefährden so Fußgänger, die eigentlich durch die Überquerungshilfe geschützt werden sollten. Nach Berichten des Anwohners sind in unmittelbarer Nähe schon mehrere Unfälle geschehen, die seiner Auffassung nach zumindest mittelbar mit der Verkehrssituation im Zusammenhang stehen.

Verkehrsinsel in Köln-Wahn: Hilfesuchen bisher erfolglos

Hilfeersuchen an die Stadt und Politiker seien bisher erfolglos geblieben, berichtet der Anwohner. Auf eine Anfrage dieser Zeitung heißt es aus dem Presseamt, die Verwaltung habe die jüngsten beiden Unfälle sowie eine folgende Bürgereingabe zum Anlass genommen, die Unfalldaten bei der Polizei abzufragen und sich zur Verkehrssicherheit in dem genannten Abschnitt der Frankfurter Straße in Wahn abzustimmen.

Danach sei festzustellen, dass die beiden jüngsten Unfälle jeweils menschlichem Versagen infolge einer Unachtsamkeit zuzurechnen seien und nicht im Zusammenhang mit der baulichen Mittelinsel stünden. „Vielmehr ist die Unfalllage vollkommen unauffällig und es sind bei der Polizei Köln zurückgehend bis in das Jahr 2018 keine Unfälle mit schwerwiegendem Sachschaden oder gar Personenschaden aktenkundige“, teilt die Stadt mit.

Die beklagte Insel sei selbstverständlich nach geltenden Richtlinien sowie Vorgaben geplant und gebaut. „Sie ist auf der geraden Strecke gut erkennbar, ausreichend bemessen sowie beleuchtet und berücksichtigt die erforderlichen Fahrkurven auch größerer Fahrzeuge“, heißt es in der städtischen Mitteilung und daraus folge: „Die Querung wird von hier auch nach erneuter Prüfung weiter als verkehrssicher bewertet, so dass die Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt keinen Handlungsbedarf sieht“.

Anwohner gibt nicht auf

Buschmann jedoch wünscht sich eine kritische Ortsbegehung mit Polizei und Stadt und eine darauf folgende Veränderung. Vor der Fahrbahnerneuerung in diesem Abschnitt der Frankfurter Straße habe es statt der Insel eine Ampel ein Stück weiter stadteinwärts gegeben, das sei weitaus sicherer gewesen. Auch die Einrichtung von Tempo 30 könnte helfen. Die Stadtgrenze im Blick drehten nämlich viele Kraftfahrer auf diesem Abschnitt schon ordentlich auf.

Eine Veränderung sei dringend nötig, schließlich seien auch zahlreiche Kinder auf ihrem Schulweg auf eine sichere Überquerungsmöglichkeit angewiesen. Der Anwohner verspricht: „Ich lasse nicht locker, denn ich will mir nicht eine Mitschuld durch Tatenlosigkeit vorwerfen müssen, wenn an dieser Stelle ein Mensch zu Schaden kommt.“ Er setzt dabei unter anderem auf die Unterstützung des Bürgervereins Wahn-Heide-Lind, dessen Vorstand sich mit Schreiben an den Rat und weitere Politiker für die Interessen der Anwohner in dieser Sache stark gemacht hat.

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