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Licht-InstallationIn Porz sorgten Künstler für besonderes Leuchten

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In einem Kirchenraum sind besondere ellipsenförmige Lichteffekte zu sehen.

Die Architektur der neugotischen Pfarrkirche St. Aegidius nutzten die Künstler Numinos und Gunther von Morgen für eine besondere Klang-und Licht-Inszenierung.

Numinos und Gunther von Morgen schufen mit Licht und Klang Improvisationen, die die Besucher eintauchen ließen in eine spirituelle Welt.

Wie sich die Architektur der Wahner Pfarrkirche Sankt Aegidius  in veränderter Weise wahrnehmen lässt und diese Veränderung spirituelle Erfahrung auslöst, erlebten die Gäste einer Licht- und Klang-Installation. Die Künstler Numinos, der im Bereich der elektronischen Klangkunst als Pionier gilt, und und der Lichtkünstler Gunther von Morgen  haben der Reihe „St. Aegidius im Licht“ einen außergewöhnlichen Beitrag hinzugefügt. Den zahlreichen Gästen im Mittelschiff des Gotteshauses bot sich eine Reise in eigene Erinnerungen und unbekannte Erlebniswelten.

Der Titel „Grains“ verweist auf  die kleinste Klangeinheit, die Numinos aus Tonaufnahmen herausfiltert und  die winzigen Partikel dann neu zusammensetzt. Das führt zu zunächst unvertrauten Klangerfahrungen, die sich erst im Erleben bei jeder einzelnen Person zu etwas Vertrauterem zusammenfügen und als Schlüssel zum Unbewussten wirken können. Auf ähnlich intensive Weise spricht Gunther von Morgen die Besucher und ihr Seelenleben an. Mit Farben, grafischen Elementen, amorphen Formen, fließenden und pulsierenden Bewegungen nahm er die Struktur des Chorraumes auf, um sie neu zu definieren und räumlich zu erweitern.

Im Zusammenwirken von Licht und Klang konnten sich Gäste der inneren und äußeren  Welt in besonderer Weise nähern, sowohl Fremdheit als auch Geborgenheit erfahren. „Grains“ steht in der englischen Sprache ja auch für Körner, etwa Sandkörner. Wie jeder Mensch so wie ein  Körnchen in einer  gewaltigen Menge verschwinden kann, dennoch aber als Individuum (göttliche) Wahrnehmung und Hinwendung findet, ließe sich als eine mögliche Botschaft des eindrucksreichen Abends herauslesen.

Die  elektronische Klang- und Licht-Improvisation, die eigens für diesen Ort und diesen Abend entwickelt wurde, fand im Rahmen des kulturellen und sozialen Förderprojekts „Zukunftsquartier Wahn“ statt, das die Rhein Energie-Stiftungen seit einem Jahr im Ortsteil anbietet. Silke Dunkel, die mit dem Theater ImPuls beim Zukunftsquartier Wahn mitgestaltet und kulturelle Veranstaltungen plant, und Pfarrer Johannes Mahlberg als Hausherr in St. Aegidius haben das künstlerische Erlebnis im gotischen Gotteshaus in die Wege geleitet. Sie luden bei der Begrüßung zum Staunen und zum Innehalten ein. In der dunklen Jahreszeit brauchen Menschen schließlich  nicht nur mehr Lichterfunkeln in den Straßen und Häusern, sondern auch ein inneres Leuchten. Dieses hat das mit elektronischen Mitteln ermöglichte Kulturerlebnis in der Pfarrkirche vielen der gebannt lauschenden und schauenden Gästen in nachdrücklicher Weise beschert.