Seit 29 Jahren bietet das Ensemble kölsche Weihnacht mit Musik, Nostalgie und Humor im Wahner Eltzhof und Kölner Tanzbrunnen.
Kölsche Schätze im AdventKölsche Weihnacht im Eltzhof entführt mit Musik und Geschichten

Das Prometheus-Quartett und die Blechbläser der kölschen Weihnacht entführen die Gäste mit Professionalität und voller Spielfreude in die Welt der Musik.
Copyright: Beatrix Lampe
Was um alles in der Welt macht die „Tochter Zion“ denn „in unserm Veedel“ ? Ganz einfach: Das Blechbläser-Ensemble von Martin Thüringer hat Adventslieder und kölsche Evergreens kunstvoll zu bezaubernden Medleys zusammengefügt. Diese Melodien, auf der Bühne des Eltzhofes gespielt, sind symbolisch für die „Kölsche Weihnacht“. Mit Humor, Besinnlichkeit und Traditionsbewusstsein werden hier die typisch kölsche Art und das Fest der Liebe verknüpft.
Seit 29 Jahren gestalten Roland Kulik und sein Team das adventliche Unterhaltungsprogramm, das dieses Jahr im Wahner Eltzhof und im Tanzbrunnen 40 Mal über die Bühne geht. Da wird herzlich gelacht, vergnügt gelauscht – und manchmal ein Rührungstränchen verdrückt. Für sehr viele Gäste gehört die Kölsche Weihnacht zu den unverzichtbaren Adventsritualen, und beim Eröffnungssong „Sidd höösch leev Lück, sidd stell“ singen sie leise mit.
Kölsche Geschichten zwischen Lachen und Nostalgie
Fürs Programm versammelt Roland Kulik stets Sterne kölscher Unterhaltung. Sie strahlen auf der Bühne mit Musik und Texten, derweil sich das Publikum in der gemütlichen Brauhausatmosphäre des Eltzhofes in eine Zeit ohne Hektik entführen lässt. Wie Weihnachten früher in einer kinderreichen Familie gefeiert wurde, liest Gerd Köster vor, und weil sein Kölsch so gepflegt und voller kleiner Sprachschätze ist, wird’s im Saal mucksmäuschenstill. So, wie wenn die „Bestemo“, also die Oma, vorliest.
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Köster poliert bei seinem Vortrag ausgesuchte kölsche Wendungen auf. Wie etwa die Kinder vor der Bescherung in die Zinkwanne gesetzt und „us Rock un Kamesöl jeschrubb“ wurden – das lässt alte Zeiten lebendig werden. Bei Kösters Vortrag vom drehenden Christbaumständer kommen die Gäste aus dem Lachen nicht heraus. Charly Plückthun mit seiner Reimrede vom Heimweh alter Menschen, die nicht mehr in der Stadt ihrer Sehnsucht leben, geht ans Herz.
Die Lieder, die Köster oft im Duett mit Nadine Weyer präsentiert, haben nicht selten ebenfalls einen besinnlichen Hintergrund. Wie sehr ein geliebter Mensch fehlt, schmerzt eben gerade zu Weihnachten. Die Erinnerung an frühere Ensemblemitglieder wird hier jedenfalls gepflegt. Am Bühnenhimmel hängen Sterne für die Büttenredner Adam Kranz, Ferdi Huick und Karl-Heinz Jansen, den Gitarristen Frank Hocker sowie die Mundart-Künstler Uschi Werner-Fluss und Henner Berzau.
Die Aktiven unter diesem Erinnerungshimmel beweisen mit jedem neuen Beitrag, wie lebendig kölsches Leben funkelt. Sie holen englische Weihnachtstradition wie das Christmas-Carol-Singen in eine stimmstarke kölsche Fassung, bei der Nadine Weyers wandlungsfähiger Alt glänzen kann. Sie berichten im Krätzchen über Ehemänner und Weihnachtseinkäufe, die im Glühweinangebot untergehen. Für diese traditionelle Vortragsform sind Roland Kulik, Hansgeorg Fuhrmann und Pete Haaser ein Idealbesetzung. Kulik trägt mit rollendem Eifler „r“ zudem eine urkomische Geschichte von bösen Folgen eines Umzugs in die Schneeeifel vor. Und beim Tagebuch eines Neu-Rentners legt er eine miesepetrige Miene auf – bis ihn der Witz selbst zum Lachen bringt.
Die handgemachte Musik von professionellen und spielfreudigen Ensemblemitgliedern verbindet die Beiträge und klingt lange nach. Pascal Pohlscheidt brilliert beim Gitarrenspiel in diversen Stilrichtungen. Das Prometheus-Quartett mit seinen Streicherinnen und Streichern setzt unter Leitung von Ljuba Jovanovic festliche Akzente. Thomas Falke (Kontrabass) und Jens Okaf Mayland (Schlagzeug) sorgen für das harmonische und rhythmische Fundament.
Der Vorverkauf für die nächste Saison, wenn die Kölsche Weihnacht ihren 30. Geburtstag feiert, hat bereits begonnen.


