Razzia in KölnOrdnungsamt ahndet Verstöße in fast jeder Shisha-Bar

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Kontrolle des Ordnungsamtes in einer Shisha-Bar am Mittwochabend.

Köln – Es ist noch früh am Mittwochabend, gerade einmal 18.30 Uhr, die meisten Lokale und Bars entlang des Hohenzollernrings füllen sich erst allmählich, da bricht in einer Shisha-Bar plötzlich hektische Betriebsamkeit aus. Uniformierte Einsatzkräfte des Ordnungsamtes betreten den Laden, das Personal macht ihnen Platz, der Betriebsleiter greift zum Handy – vermutlich, um seinen Chef, den Inhaber, zu informieren. Die anschließende Kontrolle läuft dann völlig ruhig und friedlich ab.

Auch Kunden müssen für Verstöße bezahlen

Insgesamt 15 Shisha-Bars hat der Kölner Ordnungsdienst in den vergangenen beiden Tagen in den Ausgeh-Vierteln Ringe, Belgisches Viertel und Kwartier Latäng kontrolliert. Die Bilanz: In zwölf der Bars hätten insgesamt 85 Kunden nikotinhaltigen Tabak in den Pfeifen geraucht, teilte Stadtsprecherin Simone Winkelhog mit - ein Verstoß gegen das Nichtraucherschutzgesetz. Nicht nur die Betreiber erwartet nun ein Bußgeld, auch die Kunden müssen jeweils 35 Euro Verwarngeld zahlen.

Darüber hinaus seien zahlreiche weitere Verstöße gegen das Gaststättengesetz und den Shisha-Erlass des Landes NRW geahndet worden, berichtete Winkelhog. So hätten zum Beispiel Feuerlöscher gefehlt, Kohlenmonoxid-Melder oder Warntafeln.

Außerdem stellte der Ordnungsdienst in Amtshilfe für den Zoll fast 600 Dosen mit Tabakprodukten sicher. Es besteht in manchen Fällen der Verdacht, dass es sich um nicht versteuerten Tabak handeln könnte. Grundsätzlich dürfen die Betreiber nicht mehrere Portionen Wasserpfeifentabak aus einer entsiegelten Großpackung verkaufen, genauso wie es auch verboten ist, Zigaretten einzeln zu verkaufen. Stattdessen müssten sie den Kunden eigentlich jeweils versiegelte Einzelportionen Wasserpfeifentabak verkaufen - viele Betreiber tun das aber nicht, weil es teurer für sie ist.

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Bei ihren Recherchen im Vorfeld der Kontrollen in dieser Woche prüfte die städtische Kämmerei zudem, ob gegen Angestellte oder Betreiber der Bars finanzielle Forderungen offen waren, Gewerbeschulden zum Beispiel. Drei Mitarbeitende der Vollstreckungsabteilung der Kämmerei hätten am Mittwoch fast 20.000 Euro an ausstehenden Beträgen für die Stadtkasse eintreiben können, sagte Winkelhog.

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