Rathaus-Interim in Rodenkirchen gesuchtBezirksvertreter schlagen Container-Lösung vor

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Der Auszug aus dem alten Rathaus gestaltet sich schwierig. Noch ist kein Interimsquartier in Sicht. 

Rodenkirchen – Mit Hochdruck suchen die Bezirksvertretung und die Verwaltung nach einem Ausweichquartier für die Zeit, in der das marode Bezirksrathaus an der Hauptstraße abgebrochen und neu gebaut wird. Der Umzug der Belegschaft in ein Interimsgebäude an der Ringstraße ist vor kurzem geplatzt, weil dort Schadstoffe gefunden wurden. Nun wäre das Stadtteilparlament bereit, gemeinsam mit dem Bürgeramt nebst Meldehalle in moderne Büro-Container einzuziehen. Ob das möglich und sinnvoll ist, soll die Verwaltung jetzt prüfen. Das beschloss die Bezirksvertretung mehrheitlich mit einem CDU-Antrag.

Stadt in Bezug auf die Container skeptisch

Die Container sollten in unmittelbarer Nähe des Bezirksrathauses aufgestellt werden, möglicherweise auch „aufgeständert“, also quasi auf Stelzen. Weitere Verwaltungsbüros könnten dezentral über den Stadtbezirk Rodenkirchen verteilt werden, heißt es in dem Beschluss. Die Stadtverwaltung zeigt sich allerdings aus zeitlichen und wirtschaftlichen Gründen äußerst skeptisch, was die Containerlösung betrifft.

Die Ausschreibungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass es nur wenige Anbieter für qualitativ hochwertige Container gebe. Das mache die Sache teuer und die Suche langwierig. Bei einem solchen Projekt müsse von einer zwei- bis dreijährigen Bearbeitungs- und Bauzeit ausgegangen werden und von Kosten in Höhe von etwa drei Millionen Euro allein für das Kundencenter, heißt es in einer Mitteilung. Bei einer Auslagerung des gesamten Bürgeramtes in Container würden die Kosten sogar rund zehn Millionen Euro betragen.

Verwaltung will dezentrale Unterbringung 

Abgesehen davon gebe es kein geeignetes städtisches Grundstück mit ausreichend Platz für Modulbauten und die notwendigen Parkplätze. Die Verwaltung möchte stattdessen die gesamte Rathausbelegschaft dezentral im Stadtbezirk Rodenkirchen unterbringen. Das sei vergleichsweise schnell möglich, heißt es. Über die Höhe der Containerkosten wunderte sich insbesondere der Vertreter der Freien Wähler, Torsten Ilg. Ende dieses Jahres soll das alte Bezirksrathaus aus den 1960er Jahren leer geräumt werden in Vorbereitung für den Abbruch und anschließenden Neubau an gleicher Stelle. So viel scheint sicher.

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Schließlich will die Verwaltung kein weiteres Geld mehr ausgeben für den Erhalt der Bausubstanz, die sich zunehmend verschlechtere. Der Bestandsschutz für Arbeitsstätten laufe Ende 2020 aus, auch die Gebäudetechnik genüge dann nicht mehr den Anforderungen. In den Jahren 2015 bis 2018 sind laut Verwaltung für die Bauunterhaltung des Bezirksrathauses Kosten in Höhe von insgesamt 644.180 Euro angefallen, in erster Linie für die Behebung von Störungsmeldungen, für Wartungen und Prüfungen sowie für die Instandsetzung. Im vergangenen Jahr 2019 wurden 50.282 Euro ausgegeben. 

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