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Verein erhält PreisGroßmarktkatzen in Raderberg – Unterbringungslösung in Tierheim gefunden

3 min
Ein roter Kater auf einer gepflasterten Straße.

Von den 150 Katzen auf dem Großmarkt sind bereits 20 sichergestellt und werden medizinisch versorgt. Dieser Kater ist bereits umgesiedelt.

Erfolg für die Tierschützer, die die Großmarktkatzen retten wollen: Sie haben eine Unterbringungsmöglichkeit für die Quarantänezeit gefunden.

„Wir sind unfassbar dankbar. Seit Monaten kämpfen wir für die Katzen auf dem Großmarkt, und es gab einige Momente, da sah es aus, als würden wir es nicht schaffen, trotz größter Bemühungen. Durch den Preis bekommt das Projekt, das uns eine Herzensangelegenheit ist, mehr Sichtbarkeit“, sagte Mania Leveringhaus bewegt am vergangenen Freitag auf dem Großmarktgelände in Raderberg. Dort bekamen sie und ihre Mitstreiter von den Vereinen Straßenkatzen Köln und Katzenschutzbund Köln für das Projekt „Rettung der Großmarktkatzen“ vom Heimtierbedarf-Unternehmen Fressnapf den „goldenen Fressnapf“ überreicht. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 7000 Euro.

Auf dem Großmarktgelände leben rund 150 verwilderte Katzen, die teils von den Händlern dort angesiedelt wurden, um Ratten und Mäuse zu fangen. Ende des Jahres schließt der Großmarkt, die Katzen, die teilweise schon jetzt in einem schlechten Zustand sind, drohen dann vollends zu verwahrlosen und zu sterben. Leveringhaus, Straßenkatzen Köln und Katzenschutzbund Köln wollen die Tiere einfangen, um sie untersuchen, medizinisch versorgen, kastrieren und chippen zu lassen. Danach sollen sie kontrolliert ausgewildert werden.

Theresa Spenrath (Fressnapf), Cerstin Heinrichs vom Katzenschutzbund Köln, Mania Leveringhaus, Gabriela Biesek von Straßenkatzen Köln, Fressnapf-Botschafterin Michèle de Roos und Lisa-Marie Willmes (Fressnapf) freuen sich über die Unterstützung für die Großmarktkatzen.

Theresa Spenrath (Fressnapf), Cerstin Heinrichs vom Katzenschutzbund Köln, Mania Leveringhaus, Gabriela Biesek von Straßenkatzen Köln, Fressnapf-Botschafterin Michèle de Roos und Lisa-Marie Willmes (Fressnapf) freuen sich über die Unterstützung für die Großmarktkatzen.

„Die Katzen sind extrem scheu und eigenen sich nicht für Wohnungshaltung, Kitten lassen sich möglicherweise in Wohnungen vermitteln“, erklärt Leveringhaus. Im Mai starteten die Tierschützer ihr Projekt und eine Online-Petition. Seither gehen sie auf den Großmarkt, um die Katzen an bestimmten Futterstellen zu füttern und dort auch nach und nach einzufangen.

20 Katzen bereits sichergestellt

Für ihr Projekt brauchen sie eine Möglichkeit, die Katzen während einer Quarantänezeit unterzubringen. Dafür hatten die Tierschützer die Stadt um Unterstützung gebeten, dass diese ihnen eines der bereits leerstehenden Gebäude auf dem Großmarkt dafür zur Verfügung stellt. Das lehnte die Stadt ab. Mittlerweile hat aber ein Tierheim in der Nähe von Köln seine Unterstützung zugesagt. „Wir konnten dort schon 20 Katzen, die wir sichergestellt haben, hinbringen“, sagt Leveringhaus.

Gleichzeitig könne dieses Tierheim, das aus Sicherheitsgründen nicht näher benannt werden soll, 35 der Großmarktkatzen für die erforderliche Quarantänezeit aufnehmen, so Leveringhaus. „Ein Kater, bei dem alle Tests negativ waren und der schon medizinisch versorgt wurde, konnte bereits ausgewildert werden“, freut sie sich.  Es handelt sich um ein kontrolliertes Auswildern, bei dem die Katzen weiterhin betreut und notfalls medizinisch versorgt werden, zum Beispiel in umzäunten Waldstücken.

Mit dem Preisgeld wollen die Katzenretter Quarantäneboxen kaufen. Die medizinische Versorgung und die Kastration der Katzen bezahlt die Stadt, zu deren Aufgaben es gehört, sich um die Tiere zu kümmern. „Das Projekt ist nicht nur sinnvoll, sondern dringend notwendig, um geltendes Recht in Köln umzusetzen“, erklärt Ralf Unna, Tierarzt in Bayenthal und Vizepräsident des Landestierschutzverbandes NRW.

Immer neue Katzenbabies

Es sind noch mindestens 130 Katzen vom Großmarkt einzufangen. „Das ist eine Herausforderung. Zudem werden es immer mehr Katzen, wir entdecken immer wieder neue Kitten“, erklärt Leveringhaus. Sie schätzt, dass sie noch bis März oder April brauchen werden, um alle Katzen vom Großmarktgelände zu retten. „Wir hoffen, dass die Abrissarbeiten nicht gleich nach Schließung des Betriebs beginnen“, sagt Leveringhaus.

„Goldener Fressnapf“ zum siebten Mal

Den „goldenen Fressnapf“ vergibt das Tierbedarf-Unternehmen Fressnapf bereits zum siebten Mal, um ehrenamtliche Tierschützer zu unterstützen und ihre Projekte sichtbar zu machen. In diesem Jahr gingen mehr als 60 Bewerbungen ein. Die Preisvergabe wurde per Instagram-Voting entschieden. Den zweiten Platz machten ein Verein, der sich für Meerschweinchen einsetzt und den dritten Platz das Tierheim Münster. Insgesamt vergab „Fressnapf“ 15.000 Euro.


www.change.org/p/rettet-die-vergessenen-katzen-vom-kölner-großmarkt-bevor-es-zu-spät-ist