„Das ist total gefährlich“Autos parken illegal vor Neubau in Köln-Raderberg

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Vor einem Wohnblock parken Autos auf einer Schotterfläche neben Rad- und Fußweg.

Vor dem neuen Gebäuderiegel am Raderthalgürtel parken Autos.

Autos parken illegal vor neuen Wohnungen in Raderberg. Dabei gefährden sie Fußgänger und Radfahrer.

Am Raderthalgürtel zwischen Leichweg und der Straße „Marienhof“ müssen Fußgänger und Radfahrer derzeit aufpassen, dass sie nicht von Autos überrollt werden. Der Grund: Viele der Wohnungen im hier neu errichteten Gebäuderiegel in Raderberg/Zollstock sind fertiggestellt und seit einigen Wochen bezogen. Seither parken auf den freien Flächen vor den frisch bezogenen Gebäuderiegeln Autos. Absenkungen oder Auffahrten für Autos, die auf dem Gürtel unterwegs sind, gibt es hier nicht, bis auf eine provisorische Auffahrt, die für den Baustellenverkehr vorgesehen war.

So nutzen die Autos entweder diese, um zu ihren „Parkplätzen“ zu gelangen oder sie steuern sie von der Straße Marienhof aus an. In beiden Fällen müssen sie dafür einige Meter über den Rad- oder über den Gehweg fahren. Dass das gefährlich ist, liegt auf der Hand, zumal hier auch viele Kinder unterwegs sind, die zum Zollstocker Schwimmbad wollen, das in unmittelbarer Nachbarschaft liegt.

Illegales Parken auf Schotterflächen für die Feuerwehr

„Die straßenseitigen Flächen vor den Häusern am Raderthalgürtel sind keine offiziellen Parkplätze und keinesfalls zum Abstellen von Fahrzeugen gedacht. Vielmehr handelt es sich um Schotterrasenflächen, die als Zufahrt bzw. als Aufstellfläche für die Feuerwehr dienen und auch so beschildert sind“, erläutert Stefan Hofius von der Wohnungsgenossenschaft Köln-Süd eG und Sprecher für das Projekt „Vorgebirgsgärten“ auf Nachfrage.

Das Projekt, in dem 206 Wohnungen errichtet wurden und teils noch werden, ist eine Kooperation der vier Kölner Wohnungsbaugenossenschaften Mieterschutz eG, Köln-Sülz eG, der Wohn- und Heimbau eG und der Köln-Süd eG.

Zu den neu errichteten Wohnungen gehörten selbstverständlich Tiefgaragenplätze, informiert Hofius. „Unsere Meinung nach parken die Fahrzeuge illegal an Plätzen vor den Gebäuden“, sagt er. Die Wohngenossenschaften hätten große Bedenken wegen des Parkens auf den Flächen und daher bereits im Juni das Ordnungsamt informiert, so Hofius.

Köln: Ordnungsamt will verwarnen und abschleppen

„Es handelt sich hier nicht um Parkflächen, sondern um einen städtischen Grünstreifen, teils sogar Feuerwehraufstellflächen, die illegal beparkt werden und zudem nur regelwidrig über den Geh- und Radweg zu erreichen sind“, bestätigt ein Sprecher der Stadt. Das Ordnungsamt werde binnen einer kurzen Frist die Anwohner durch Zettel an den Fahrzeugen auf das verbotswidrige Verhalten hinweisen, dann aber auch sehr bald verwarnen und abschleppen lassen, teilt er mit.

„Dass die Autos dort parken, ist total gefährlich“, meint Arnold Güttler, der häufig mit dem Rad auf dem Gürtel unterwegs ist. „Autofahrer glauben, überall sei Freiraum für ihre Autos. Sie parken auch dort, wo es verboten ist, auch wenn sie wissen, dass es verboten ist, und nehmen keine Rücksicht. Die Stadt sollte in solchen Fällen rigoros und rasch abschleppen lassen, wie das in anderen Städten, zum Beispiel Paris, geschieht“, ärgert er sich.

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