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Stellvertretend und neu im BezirkPetra Müller setzt auf bürgernahe Politik in Rodenkirchen

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Ein Frau, die einen grauen Schal und Anorak trägt, steht auf einer weiten, hügeligen Wiese.

Neu und direkt stellvertretende Bezirksbürgermeisterin in der Bezirksvertretung Rodenkirchen ist Petra Müller (CDU).

Ganz neu in der Bezirksvertretung Rodenkirchen hofft Petra Müller als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin auf eine bürgernahe Politik. 

Treffpunkt für ein kurzes Gespräch mit Petra Müller ist der Friedenswald. Seit Anfang des Monats ist die 65 Jahre alte Christdemokratin stellvertretende Bezirksbürgermeisterin in Rodenkirchen. Im Friedenswald geht sie oft spazieren. „Vielleicht, weil mich das sanft Gewellte an das Voralpenland erinnert“, sagt die gebürtige Münchenerin. Auch die Symbolkraft des Friedenswald gefällt ihr. Hier finden sich Bäume und Sträucher aus allen Staaten, zu denen die Bundesrepublik diplomatische Beziehungen pflegte. Die landestypischen Bäume stehen für Vielfalt, Offenheit und Freundschaft der Staaten.

„Es ist ein positives Symbol“, sagt die Juristin, die sich vorgenommen hat, Brücken zu schlagen und auf pragmatische, zugewandte Lösungen ohne Parteigezänke hofft. Ein Leben lang habe sie Konflikte ausgehalten. „Und gelöst. Ich baue auf meine Erfahrung“, sagt Müller, ohne jedwede Überheblichkeit. 2014 zog sie in den Handwald, davor lebte sie in Berlin, in Bonn und Umgebung. Die Juristin war Beamtin der Bundeswehr. Zum Schluss Vizepräsidentin des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr. Den politischen Schub bekam sie von 1997 bis 1999, als sie persönliche Referentin von Bundespräsident Roman Herzog war. Für sie war Politik auf dieser Ebene, entweder zum Abgewöhnen oder Einsteigen.

Engagement vor Ort statt politischem Rückzug

„Sie sehen ja, wofür ich mich entschieden habe.“ Mit ihrer ersten Sesshaftigkeit, wie sie ihre Wahlheimat Köln bezeichnet, trat sie der CDU bei. „Zetern hilft nicht, man muss sich einbringen“, lautet ihre Devise und sie entschied sich für die Christdemokraten, die nach ihrem Geschmack am breitesten aufgestellt sind.

Ein Abstieg in die Politik auf kommunaler Ebene sieht Müller nicht. „Wo sonst kann man etwas für die Menschen tun, als direkt vor Ort im Bezirk, wo das Wirken direkt und unmittelbar bei den Menschen ankommt?“ „Der Bezirk ist unglaublich divers gefächert, auch was die Fragestellungen angehen kann. Meschenich könnte eine gute Entwicklung nehmen durch die Bahn. Rondorf hat mit dem Neubaugebiet eine Bevölkerungsexplosion vor sich, die auch infrastrukturell und bildungstechnisch verarbeitet werden muss.“ Godorf hat sich in ihren Augen durch die verbesserte Informationspolitik (Nachbarschaftsdialoge) der ansässigen Shell positiver entwickelt.

In der Bezirksvertretung stellen die Grünen (mit Sabine Müller) die Bezirksbürgermeisterin aufgrund besserer Mehrheitsverhältnisse. Ob es wechselnde Mehrheiten geben wird, kann ihre Stellvertreterin nach einer Woche im Amt natürlich nicht abschätzen. „Wirkungsvoll die wichtigen, politischen Punkte anzubringen, wird bei den gegebenen Mehrheitsverhältnissen nicht einfach“, gibt sie zu, hat aber die begründete Hoffnung, dass „eine gewisse Offenheit bei den anderen demokratischen Parteien herrscht.“

Auf die Fraktionsgemeinschaft freut sie sich „Es tut mir gut, dass es nicht nur Reibereien gibt“, gibt sie zu. Noch mehr freut sie sich auf unmittelbar spürbare Ergebnisse. „Es gibt genug Projekte im Bezirk, wo man sich einbringen kann“. Wie das aufgeteilt wird? Das muss sie erst mit der ersten Bezirksbürgermeisterin besprechen.