„Lass uns Leute gucken.“ Die Aufforderung war in Gruppen junger Besucher bei den Rodenkirchener Sommertagen öfter zu hören. Zu sehen gab es reichlich, die Veranstaltung bot drei unterschiedliche Bilder. Die Hauptstraße war als Bummelpromenade angelegt. Treffpunkt war der Maternusplatz mit buntem Programm und Partylaune. An der Rheingalerie ging es ruhiger und gediegener zu.

„Es ist echt nicht so viel los“, meinten einige Passanten am Samstag beim Bummel über die Hauptstraße. Vor geschlossenen Geschäften hatte Veranstalter Bruno Deutzmann die Hauptstraße mit Händlern seiner Antik- und Flohmärkte bestückt. Schmuck, Kleidung und essbare Köstlichkeiten prägten das Verkaufsbild. Platz war in der Tat genug zum Bummeln. 

Köln-Rodenkirchen: Schüler sammeln für Abiball in der Flora

Neben den Geschäften zeigten auch örtliche Vereine, die Politik, Dienstleister und Institutionen Präsenz. Die Oberstufenschüler der Gesamtschule Rodenkirchen sammelten für ihre Abikasse. Die Rodenkirchener Geschäftswelt hatte Preise für eine Tombola zur Verfügung gestellt. „Wir würden gerne in der Flora feiern, die ist gar nicht so teuer“, meinte Leonard Dahlbender. Die Schüler warben auch für ihr selbst geschriebenes Theaterstück „Der Blick der anderen“, das im Herbst erneut aufgeführt werden soll.

Die Weißer Rheinbogenstiftung bot ihre Informationen mit einer Kugel Eis an. Zu Kölsch, Hotdogs und Wein waren Passanten bei Domus Data und Domizil eingeladen, die seit 40 und 20 Jahren viele Stammkunden im Veedel vertreten. „Wir sind partnerschaftlich als Makler und Partner verbunden und im Veedel sehr verwurzelt“, sagte Anja Senff. „Das Menschliche wird als Verwalter oft übersehen“, so Michael Körsten.

Ein kleineres Programm und feine Speisen bot der Platz vor der Rheingalerie. Mit seinem ganz neuen Wagen, vollgeladen mit Austern, war Fisch Hembsch aus der Südstadt angereist. „Mit der Filiale jetzt in Ehrenfeld und dem Wagen sind wir an drei Standorten vertreten“, sagte Thomas Hembsch. Die Weine kamen von Walterscheidt, die Musik hatte hier viel kölsches Colör.

Ola mixt Cocktails – ihr Laden war abgebrannt

„Ich bin einfach nur froh, dass ich nach fünf Wochen endlich mal wieder arbeiten kann“, meinte Alexandra „Ola“ Wostal. Die Kaffeemaschine in ihrem und Assif Guggars Restaurant Conchitas Cantina, gleich gegenüber der Rheingalerie, hatte gebrannt und alles zerstört. Der Laden bleibt noch bis November geschlossen. Und so stürzte sich Ola mit um so mehr Leidenschaft in ihr Metier, das Zubereiten von Cocktails.

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Von

Sandra Milden

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Während es zum frühen Abend auf der Hauptstraße merklich ruhig wurde, füllte sich der Maternusplatz zusehends. Hunderte Gäste saßen in Liegestühlen, an Steh- und Biertischen und mit dem Auftritt der Klüngelköpp am Abend war kaum noch ein Stehplatz im Zentrum zu ergattern. Auch am Sonntag wurde gefeiert. Anlässlich der Sommertage waren auch die örtlichen Geschäfte geöffnet.