Steil-Umzug ans Sürther RheinuferSprecher der Anlieger in Köln geben auf

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Das Gelände das die Firma Steil in Zukunft nutzt, wird für den Umzug vorbereitet

Köln-Sürth – Überraschend haben die federführenden Sprecher der Anliegergemeinschaft Sürther Aue, Gerd Conrads und Rolf Dillmann, ihre Ämter niedergelegt. Drei Jahre lang hat die Gemeinschaft versucht, die Ansiedlung des Schrottverwerters Theo Steil im Godorfer Hafen zu verhindern. Nun kam es zu Unstimmigkeiten innerhalb der Gemeinschaft.

„Nachdem der Bau und der Betrieb der Anlage Anfang Januar genehmigt wurden, wäre der nächste Schritt eine Klage gewesen“, sagt Gerd Conrads. Aber die Mehrheit habe sich nicht dafür ausgesprochen und sei vor allem nicht bereit gewesen, die Kosten in Höhe von mindestens 20 000 Euro zu tragen.

Tausende Stunden Arbeit investiert

Beide Sprecher sehen keine Geschäftsgrundlage mehr für weitere Aktivitäten. „Ich habe hunderte, wenn nicht tausende Stunden Arbeit investiert“, betont Gerd Conrads. Aber wenn die Unterstützung fehle, müssten Konsequenzen gezogen werden. Bis Ende des Monats wollen die Mitglieder entscheiden, ob sich die Anliegergemeinschaft auflöst oder ob neue Sprecher oder Sprecherinnen gewählt werden.

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Gerd Conrads (l.) und Rolf Dillmann (M.), hier im Gespräch mit dem Entwickler für Stadtquartiere Frank Kirsch, hören auf.

Von Anfang gab es unterschiedliche Einstellungen zur Ansiedlung des Schrottrecyclers, die mit Lärm-, Licht-, Staubbelastungen einher geht und auch von manchem in Sachen Hochwassergefahren als nicht unbedenklich angesehen wird. Die Firma Teo Steil muss ihr Gelände am Deutzer Hafen räumen und umziehen, damit in Deutz ein neues Wohnviertel entstehen kann. Während die einen dagegen Widerstand leisten wollten, setzten der Bürgerverein „für sürth“ und die Bezirksvertretung Rodenkirchen als politische Interessenvertretung des Stadtbezirks eher auf Kooperation mit dem Unternehmen.

Freiwillige Vereinbarung mit Unternehmen

Ganz aktuell kam zwischen dem Bezirksbürgermeister Manfred Giesen und dem Geschäftsführer der Steil-GmbH, Christian Satlow etwa ein „freiwilliges Agreement“ zustande: Demnach soll der Betrieb zumindest an Samstagen auf eine Schicht von sechs bis 14 Uhr beschränkt werden, der Nachmittag soll arbeitsfrei bleiben. Ausnahmen könnten zeitkritische Schiffverladungen sein oder dringende Wartungsarbeiten. Diese würden jedoch vorher angekündigt, heißt es. Außerdem soll die sechs Meter hohe und 200 Meter länge Lärmschutzwand teilweise mit Gehölzen begrünt und zudem künstlerisch unter Beteiligung von Bürgern, Schulen und Vereinen und in Abstimmung mit dem Bezirksbürgermeister und der Stadt gestaltet werden.

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„Wir haben fünf Jahre auf die Genehmigung des Schrottplatzes gewartet und wir müssen uns an so viele Regeln halten“, betonte Christian Satlow in einem Gespräch im Büro des Bezirksbürgermeisters. Künftig würden auch viele Begehungen und Nachmessungen durch die Bezirksregierung stattfinden, sagt er. Und die Bürger könnten sich zudem direkt an das Unternehmen wenden. Christian Satlow habe ein offenes Ohr, lobte der grüne Bezirksbürgermeister Giesen.

Bis Mitte des Jahres will die Steil GmbH von Deutz auf das 18 000 Quadratmeter große Godorfer Hafengelände mit 70 Mitarbeitenden umgezogen sein. Die Bauarbeiten auf dem neuen Areal haben begonnen. Ein Problem ist allerdings weiterhin, dass noch keine dringend benötigte Fläche zum Abstellen von 18 Lastwagengefunden wurde.

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