Sürther FeldOffene Schule Köln plant einen Neubau

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Auf dem Sürther Feld soll die Offene Schule Köln entstehen, außerdem der Neubau der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule.

Auf dem Sürther Feld soll die Offene Schule Köln entstehen, außerdem der Neubau der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule.

Rodenkirchen – Der Jugendhilfeausschuss entscheidet im September über eine neue Jugendeinrichtung für den Stadtteil Rodenkirchen – auf dem Sürther Feld in einigen Räumen der Offenen Schule Köln (OSK). Rund 300 Quadratmeter sollen, so sieht es eine Beschlussvorlage der Verwaltung vor, am Nachmittag und am Wochenende von Jugendlichen genutzt werden anstatt leer zu stehen.

Der Start wird für das Jahr 2021 angepeilt. Die Bezirksvertreter in Rodenkirchen hatten sich bereits für ein solches Arrangement ausgesprochen. Ein Jugendzentrum fordern sie ohnehin seit langem. Wer die Einrichtung indes betreiben wird, ist noch offen.

„Aber man muss doch sagen, dass das eine extreme Herausforderung ist“

Der Schule wird die Vermietung der Räume bei der Finanzierung der Miete für den geplanten Neubau helfen. Der September wird damit auch zum Entscheidungsmonat für die OSK. Nicht nur sollen die Planungen für den Neubau auf dem Sürther Feld konkreter werden. Vor allem wollen die Politiker des Rates über den Verkauf des notwendigen Grundstücks an den Schulträger entscheiden.

Andreas Reimann, einer der Gründer der inklusiven Ersatzschule, die als Gesamtschule gezählt wird, freut sich ohne Frage, dass es vorangeht. „Aber man muss doch sagen, dass das eine extreme Herausforderung ist“, sagt er und meint nicht zuletzt die Finanzierung. Die OSK verhandelt mit Banken und möglichen Investoren.

Der Plan: Die Schule finanziert den Neubau mit Krediten und verkauft das Gebäude anschließend an institutionelle Anleger wie etwa Versorgungswerke. Die Schule wird dann Mieterin mit langfristigem Vertrag und bestreitet einen Großteil der Kosten dafür aus den Zuschüssen der öffentlichen Hand für den Betrieb der Schule. 13 Prozent davon steuert die Schulgemeinde bei – über ein solidarisches Beitragsmodell. „Die Eltern geben so viel, wie sie können“, sagt Reimann. Gewinn darf die Trägergesellschaft der Schule nicht machen. Sie ist als gemeinnützige GmbH organisiert.

15 Abiturienten in diesem Jahr

Die Offene Schule ist eine – absolut erfolgreiche – Ausnahme in der Kölner Schullandschaft. Sie zählt derzeit 340 Schüler und rund 100 Mitarbeiter, darunter mehr als 50 Lehrer. Unterrichtet werden Kinder mit hohem Förderbedarf und Hochbegabte zusammen mit allen anderen. In diesem Jahr verließen die ersten 15 Abiturienten die OSK. Andere Schüler werden in einem Praxiszweig auf Ausbildungsberufe vorbereitet. Regelmäßig hospitieren Lehrer von anderen Schulen im Unterricht an der OSK.

Die Nachfrage nach einem Schulplatz ist riesig. „Wir müssen die Hälfte der regulären Anmeldungen und rund zwei Drittel der Anmeldungen für Förderplätze ablehnen“, sagt Reimann, die Kapazitäten reichen nicht. Im Schulgebäude, ein Bürobau im Rodenkirchener Gewerbegebiet, fehlen Technik- sowie naturwissenschaftliche Fachräume. „Baulich ist das in vielen Dingen ein Kompromiss“, sagt Reimann.

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11 300 Quadratmeter sollen das ändern. So viel Fläche wird der Neubau auf dem Sürther Feld bieten. Die OSK will dann erstmals auch 200 Plätze für Grundschüler einrichten und 110 zusätzliche Schüler im Gesamtschulzweig unterrichten. Das Gebäude entsteht südlich der Bezirkssportanlage zwischen den geplanten neuen Standorten der städtischen Ernst-Moritz-Arndt-Schule und der Feuerwache.

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