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„Erschreckende Anfeindungen“KVB trifft Entscheidung über Regenbogen-Schild am Rudolfplatz

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Die KVB hat ihren Schriftzug am Rudolfplatz in ein regenbogenfarbenes Design abgeändert und will so vorerst auch weiterhin ein Zeichen setzen.

Die KVB hat ihren Schriftzug am Rudolfplatz in ein regenbogenfarbenes Design abgeändert und will so vorerst auch weiterhin ein Zeichen setzen.

Die KVB berichtet von einer „überwältigenden Resonanz“ für ihre Aktion am Rudolfplatz. Doch auch „hassvolle Kommentare“ hätten sie erreicht.

Diese KVB-Aktion war ein voller Erfolg: Einige Haltestellenschilder am Rudolfplatz waren zum Christopher Street Day in Regenbogenfarben gestaltet worden. Die klassische Farbgebung in Rot und Weiß wurde kurzerhand gegen insgesamt vier Schilder am zentral gelegenen Kölner Platz in den Farben der Pride-Flagge ausgetauscht.

Zwei weitere Schilder tragen ein kleineres Herz-Design im Schriftzug. „Mitten in der Stadt, mitten im Leben, als klares Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und Zusammenhalt“, so hatten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) ihre Beweggründe für die gelungene Aktion umschrieben.  

CSD-Schilder am Rudolfplatz bleiben vorerst weiter hängen

Die Folge: Eine „überwältigende Resonanz“, wie die KVB am Dienstag (8. Juli) bestätigte. Deshalb habe das Unternehmen entschieden, dass sämtliche CSD-Schilder am Rudolfplatz vorerst weiter hängen bleiben – obwohl die Aktion ursprünglich nur auf drei Tage ausgelegt war.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Die Aktion war ursprünglich nur auf drei Tage ausgelegt, jetzt bleiben die Schilder noch ein wenig länger.

Die Aktion war ursprünglich nur auf drei Tage ausgelegt, jetzt bleiben die Schilder noch ein wenig länger.

Das ergebe im Zuge der Respekt-Kampagne „Seid lieb zueinander“, die gerade bei der KVB läuft, zudem auch Sinn, wie Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks in einem Post auf Linkedin erklärte. „Unzählige positive Rückmeldungen, viele Dankesworte aus der Community und aus ganz Köln (und darüber hinaus!)“, hätten die KVB erreicht.

KVB berichten von „hassvollen Kommentaren“ zu Regenbogen-Schildern am Rudolfplatz

Allerdings habe es auch „erschreckende Anfeindungen“ gegeben, so Haaks: „Hassvolle Kommentare, persönliche Angriffe – leider ein Spiegel dafür, wie wichtig es ist, Haltung zu zeigen.“

Zuvor hatte ein Kölner eine Petition ins Leben gerufen, um die Schilder auch nach den Feierlichkeiten hängenzulassen. „Das Regenbogen-Schild am Rudolfplatz soll bleiben!“, hieß es da. Hunderte Menschen hatten die Petition bereits unterzeichnet. Auch sie dürfen sich über die Entscheidung der KVB freuen.

KVB reagieren souverän auf Kritik im Netz

Damit allerdings Menschen, die etwa aufgrund einer Seheinschränkung auf die optische Barrierefreiheit angewiesen sind, nicht durch die bunte Gestaltung verwirrt werden, werde weiterhin zusätzlich eine Orientierung im ursprünglichen Design beibehalten, ließ die KVB auf Nachfrage wissen. Doch das tut der Aktion keinen Abbruch, sie bleibt sichtbar genug.

Auf öffentliche Kritik in sozialen Netzwerken reagierte die KVB derweil souverän. Ein User schrieb auf Facebook: „Kostet ’ne Menge unnützes Geld. Damit könnte man die Toiletten in Schulen für die Kinder wieder benutzbar machen!“ Die Antwort der KVB: „Wir haben ja viele Kompetenzen, aber dass wir für Schultoiletten zuständig sind, ist mir neu.“