Er ist der wohl erfolgreichste und bekannteste deutsche Streamer, doch einen Auftritt in Köln, so wie im vergangenen Jahr, soll es nicht noch einmal geben. Der Social-Media-Star Marcel Eris, der unter seinem Künstlernamen MontanaBlack über Twich-Streams, Youtube-Videos und Instagram-Posts eine Gemeinschaft mit Millionen Fans unterhält, hatte am 28. August 2022 auf der Gamescom für Schlagzeilen gesorgt.

Der Computerspiel-Streamer war offenbar unangekündigt über das Kölner Messe-Gelände spaziert und übertrug Teile davon per Livestream. Das Problem: Im Rücken des 35-Jährigen baute sich innerhalb von kürzester Zeit eine immer größere Menschenmenge zusammen, mit Fans und Interessierten, die sich MontanaBlack anschlossen.

Streit, Rangeleien und Sachbeschädigung auf der Gamescom 2022 in Köln

Die Folge: Die ohnehin prall gefüllten Hallen und Laufwege zwischen den verschiedenen Sektoren verstopften, es kam zu Streit, Rangeleien und Sachbeschädigungen im Zuge der tobenden Masse, wie beteiligte Fans und eigentlich Unbeteiligte in den Wochen und Tagen nach der Messe berichteten. Die Veranstalter der Messe hatten kurz nach diesem Vorfall Konsequenzen angekündigt. So wurden die Regularien für die Gamescom 2023 abgeändert.

MontanaBlack: „Viele können sich an die Bilder vom letzten Jahr erinnern“

In diesem Jahr lief der Besuch auf der Gamescom 2023 in Köln ist wie von den Veranstaltern erhofft wesentlich geordneter ab. Tausende Fans fanden sich am Donnerstag um 10:30 Uhr in Messehalle 1 ein, um ihren Star-Stream einmal live zu sehen.

Mit einiger Verspätung trat der 35-Jährige unter großem Jubel seiner Fans erst um 11:20 Uhr auf die Bühne. Neben einer Frage-Runde und Gewinnspielen zum Mitmachen geriet der Auftritt vor allem zu einer Werbeaktion für den neuen Energie-Drink „Gönrgy“.

Die Fans wurden angehalten, ihre Dosen vor dem Auftritt geschlossen zu halten. Auf „Drei“ wurden die bunten Dosen dann gemeinsam geöffnet. Außerdem hatte sich der auch kurz „Monte“ genannte Influencer gewünscht, dass anschließend alle gemeinsam Rülpsen sollten, was im Grunde gar nicht funktionierte. Eine Aktion, die typisch für den Humor von MontanaBlack ist, Kritiker bezeichneten ihn in der Vergangenheit als Proleten oder asozial.

Überhaupt erklärte MontanaBlack, warum es überhaupt eine Bühnenshow in diesem Jahr gebe: „Viele können sich an die Bilder vom letzten Jahr erinnern. Wir haben mit der Gamescom zusammengearbeitet. Wir wollen nicht, dass sich irgendjemand verletzt. Letztes Jahr war es brutal. Das muss man ehrlich sagen. Deshalb machen wir heute Show.“

Besucher aus Koblenz: „Das ist alles ein riesen Marketing-Event hier

Für den Auftritt sperrte die Gamescom eine eigene Halle ab. Über einen langen Umweg leiteten die Ordner seine Fans zur Bühne. Jan (18) ist aus Koblenz angereist, weil er den Energy Drink des Streamers probieren wollte – dieser war in seiner Umgebung ausverkauft.

Von „Monte“ war er um kurz nach 11 Uhr allerdings enttäuscht: „Das ist alles ein riesen Marketing-Event hier. Es sagt doch schon alles, dass er sich nicht pünktlich zeigt, sondern wartet, bis die Halle noch voller wird.“ Die Besucherinnen und Besucher wurden am Eingang gezählt. 3200 dürften die Ordner maximal einlassen, diese Grenze wurde nicht erreicht.

MontanaBlack hat zwei Auftritte auf Gamescom 2023 haben

MontanaBlack ist mit zwei Terminen auf dem aktuellen Gamescom-Programm zu finden. Die Bühnenauftritte sind 10:30 Uhr und 16:30 Uhr in Halle 1 (Social Area) vorgesehen. Außerdem soll es dieses Jahr von Sicherheitspersonal bewachte Bereiche geben, die für Streamer als Rückzugsort funktionieren, sodass diese sich untereinander besser finden können, ohne gleich über das gesamte Messegelände zu irren und Schaulustige mitzureißen, erläuterte MontanaBlack.

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Streit zwischen „Tanzverbot“ und Casino-Streamern

Die Gamescom 2022 in der Kölnmesse hatte im letzten Jahr derweil nicht nur jede Menge Fan-Stürme ausgelöst, sondern auch Dramen zwischen einigen Streamern im Zuge der Computerspielmesse ausgelöst, welche den Besuchern nicht verborgen geblieben waren.

Zwischen den Casino-Streamern „Orangemorange“ und „Scurrows“ sowie dem Livestreamer „Tanzverbot“ war es etwa zu einer Rangelei gekommen, die von Besuchern gefilmt und im Netz verbreitet wurde. 

Bereits in der Vergangenheit hatte sich Streamer „Tanzverbot“ kritisch über den Casino-Content von „Orangemorange“ und „Scurrows“ geäußert. Der Streamer, der mit MontanaBlack bestens bekannt ist, wird ebenfalls auf der Gamescom 2023 anzutreffen sein. Sein Auftritt steht am Samstag in Halle 1 um 15:30 Uhr auf dem Programm.