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Neue StädtepartnerschaftKöln unterstützt die Ukraine im Kampf gegen Russland

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Eine zerstörte Fabrik in Dnipro. Die Stadt liegt in der Ostukraine, wo zurzeit heftige Kämpfe toben.

Köln – Die Stadt Köln plant eine neue Städtepartnerschaft mit der ukrainsichen Stadt Dnipro. Die Stadt liegt im Südosten des Landes und ist mit etwa 900.000 Einwohnern die viertgrößte des Landes. Aufgrund ihres eigenen Flughafens, wichtiger Industrie und ihrer Lage gilt sie als strategisch wichtiger Punkt im Kampf um gegen Russland. Die Stadt Köln will Dnipro nun auf verschiedene Arten unterstützen. Zuvor hatte sie eine aufgrund des Kriegs eine andere Partnerschaft bis auf weiteres ausgesetzt.

Krieg in der Ukraine: Stadt Köln hat Zusammenarbeit mit Russland pausiert

„Wir können uns nicht vorstellen, die Partnerschaft mit der Stadt eines Landes fortzusetzen, das einen Angriffskrieg führt“, sagte Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) im März 2022. Deshalb habe man die Städtepartnerschaft mit dem russischen Wolgograd bis auf weiteres ausgesetzt. Ein Projekt für ehemalige Zwangsarbeiterinnen wolle man allerdings aus der historischen Verantwortung heraus weiter unterstützen.

Die Stadt will nun mit Dnipro kooperieren. Wie aus einer Beschlussvorlage hervorgeht, sind zunächst Lieferungen von Lebensmitteln und Notfallmedikamenten geplant. Die Zustimmung im Rat gilt als Formsache, der Beschluss wird am kommenden Montag erwartet. Die ukrainische Stadt hatte angegeben, dass sie diese Lieferungen sowie finanzielle Unterstützung am dringendsten benötige. Deshalb will Köln auch kurzfristig Gelder zur Verfügung stellen, zunächst in Höhe von 25.000 Euro. Außerdem bat die ukrainische Stadt um Nachtsichtgeräte, einen Feuerwehrwagen, Schutzhelme zur Bergung von Verschütteten und kugelsichere Westen.

Kampf um Ostukraine: Stadt Köln will bei Wiederaufbau helfen

Langfristig strebt die Stadt Köln auch an, beim Wiederaufbau von Dnipro zu helfen. Auch soll die ukrainische Stadt „zu einem festen Bestandteil der internationalen Beziehungen Kölns werden“, heißt es in der Vorlage. In der Begründung heißt es, dass Dnipro ähnlich groß sei wie Köln und sich somit einige Gemeinsamkeiten ergäben. Auch liege das deutsche Generalkonsulat in der Stadt und Dnipro habe noch keine Städtepartnerschaft mit einer deutschen Stadt.

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Die Stadt Köln will auch mit Organisationen außerhalb der Verwaltung zusammenarbeiten, um die Partnerschaft umzusetzen. Dazu zählt beispielsweise das Blau-Gelbe Kreuz. 

Dnipro gilt in den aktuell heftigen Kämpfen um die ukrainische Region Donbass als strategisch wichtiger Punkt. Die Stadt ist ein wichtiges Drehkreuz für Binnenflüchtlinge. Laut aktuellen Schätzungen befinden sich mehr als 100.000 Menschen in Dnipro auf der Flucht. Auch in Köln waren in den vergangenen Monaten mehr als 10.000 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen.

In einer früherer Version dieses Textes wurde fälschlicherweise angegeben, die Städtepartnerschaft mit Dnipro würde die Zusammenarbeit mit Wolgograd ersetzen. Dieser Fehler wurde korrigiert.

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