Ukraine-KriegLinke gegen Geflüchtete in der Kölner Messe – FDP dafür

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Die Auffangstation für ukrainische Geflüchtete auf Breslauer Platz in Köln 

Köln – Die Linke hat die Anregung des Ratsbündnisses aus Grünen, CDU und Volt kritisiert, ukrainische Geflüchtete in der Köln-Messe unterzubringen. „Wir sollten jetzt nicht in Panik und Aktionismus verfallen, sondern die Erfahrungen und Überlegungen der letzten Jahre nutzen. Erst einmal sollten die städtischen und die Landesunterkünfte ausgelastet werden, die noch nicht belegt sind“, sagte Ratsmitglied Jörg Detjen.

Zudem fordert Detjen eine „Lex Colonia“ mit einer zusätzlichen zentralen Unterbringungseinrichtung in Köln. Er möchte, dass die Stadt wieder jene Hotels anmietet, in denen zuletzt Menschen aus anderen Krisengebieten wie Syrien unterkamen. Dort sei zurzeit Platz für mehr als 2000 Ukrainerinnen und Ukrainer. Sollte diese Kapazität erschöpft sein, könne die Stadtverwaltung auch auf andere Hoteliers zugehen, da dort wegen der Corona-Pandemie viele Zimmer leer stünden. „In einem Hotelzimmer können die Kriegsflüchtlinge erst einmal zur Ruhe kommen. Diese Unterbringung muss kurzfristig erfolgen. Langfristig erhält die Verwaltung dadurch Zeit, geeignete Unterbringungskapazitäten aufzubauen“, sagt Detjen.

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Die FDP hingegen unterstützt die Möglichkeit, Geflüchtete in der Messe unterzubringen. „Sind die Geflüchteten in Köln zunächst vor allem bei Verwandten und Bekannten untergekommen, kommen jetzt vermehrt Menschen, die keine persönlichen Kontakte zu Köln haben und die untergebracht und versorgt werden müssen“, sagt Katja Hoyer, sozialpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. „2016 haben wir 13.300 Menschen in Köln untergebracht. Ich rechne jetzt mit viel höheren Zahlen. Neben dem raschen Handeln in der akuten Situation werden wir einen langen Atem beweisen müssen, um dieser Herausforderung gerecht zu werden“, ergänzt Hoyer. 

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