Umkämpfte GroßflächeWo in Ehrenfeld hunderte Wohnungen entstehen sollen

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Heliosturm in Ehrenfeld

Köln – Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges (SPD) hat eine überparteiliche Initiative für ein großes Wohnungsbauprojekt im Stadtteil angekündigt. Dem Vernehmen nach wird ein 100 000 Quadratmeter großes Industrieareal in bester Lage frei. Nach Informationen von Wirges plant die Max Becker GmbH an der Widdersdorfer Straße ihren Betrieb am Standort einzustellen. Der Rohstoffverwerter, der seit 1935 an diesem Ort arbeitet, würde ein wertvolles Filetgrundstück freiräumen.

Wohnungen statt Büros

Um es für den Wohnungsbau nutzen zu können, müsste das Gewerbeareal umgewidmet werden. Hunderte Wohnungen könnten hier entstehen und den angespannten Markt im In-Stadtteil Ehrenfeld entlasten. Deshalb sei es wichtig, dass hier preiswerte Wohnungen gebaut werden, so Wirges. Die Vorgaben für den sozialen Wohnungsbau sollen deutlich über die des so genannten „Kooperativen Baulandmodells“ hinausgehen, das für Neubauprojekte gilt. Statt der vorgegebenen 30 Prozent kann sich der Bezirksbürgermeister eine Quote von 70 Prozent vorstellen. Außerdem sollen Kultureinrichtungen Platz finden.

Konkurrenzkampf um Nutzung

Würde das Grundstück frei, dürfte hier einmal mehr der für die aktuelle Stadtentwicklungspolitik typische Konkurrenzkampf um die möglichen Nutzungen ausgetragen werden. Vertreter von Industrie und Gewerbe fordern zusätzliche Flächen; ausgewiesene Gewerbestandorte aufzugeben, ist höchst umstritten. So machen in Ehrenfeld bereits Spekulationen die Runde, dass auf dem Gelände der Max Becker GmbH ein weiterer Bürokomplex errichtet werden könnte. Der Standort wäre auch eine Option für den Bau einer Hauptverwaltung der Supermarkt-Kette Rewe-Group, vermutet Wirges.

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Die Firma Max Becker wollte sich bislang nicht zu ihren Plänen und Verkaufsabsichten äußern. Wirges fordert von der Stadt, dass sie gegebenenfalls von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen soll, falls die Firma lieber Büros statt Wohnungen möglich machen sollte.

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