„Ist ein Schock“Kölner Erfolgsmusical bangt um prominente Spielstätte

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Himmel und Kölle

Szene aus dem „Himmel und Kölle“ 

Köln – Das Team hinter dem Kölner Erfolgsmusical „Himmel und Kölle“ sorgt sich nach dem Lärm-Urteil um die Zukunft seiner Spielstätte. „Das Verbot, hier zu spielen, träfe die Kölner Kulturszene ins Herz“, heißt es in einer Stellungnahme.

„Himmel und Kölle“ läuft derzeit mit großem Erfolg in der Volksbühne am Rudolfplatz, dem ehemaligen Millowitsch-Theater. Das Kölner Verwaltungsgericht hatte der Klage eines Nachbarn stattgegeben und die Nutzungs- und Baugenehmigung für die Spielstätte für rechtswidrig erklärt, da die Lärmbelastung nicht korrekt gemessen worden sei.

Volksbühne: Große Sorge in Kölner Kulturszene

„Obwohl die Betreiber des ältesten Kölner Theaterhauses jetzt angekündigt haben, gegen das Urteil in Berufung zu gehen , blickt das gesamte Team von »Himmel und Kölle« wie zahlreiche andere Kulturschaffende auch mit großer Sorge auf diese beunruhigende Entwicklung in der Kölner Kulturszene. Als ehemaliges Millowitsch-Theater ist die Volksbühne eine Institution. Dass jetzt an diesem schönen Ort auf der Aachener Straße, dieser pulsierenden Meile mit Theatern, Bars und Restaurants, künftig keine Musik mehr möglich sein könnte, ist ein Schock“, meint der Musical-Produzent Frank Blase.

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Der Kölner Unternehmer und Geschäftsführer der Produktionsfirma Apiro Entertainment sorgt sich auch um die Zusammenarbeit der beiden Kulturbetriebe: „Wir haben mit unserem Musical die Pandemie durchgestanden und der Volksbühne als Hauptmieter eine kulturell neue Richtung gegeben. Wenn der Veranstaltungsbetrieb dieser renommierten Spielstätte gefährdet ist, befindet sich auch das Engagement von Apiro für die Kölner Kulturszene in Gefahr.“

Volksbühne am Rudolfplatz: Erstes Kölner Musical 

Seit der Premiere des Musicals, das die beiden Grimmepreisträger Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob eigens für ihre Heimatstadt geschrieben haben, liegen harte Zeiten hinter dem Team von „Himmel und Kölle“. Nur wenige Tage nach der Premiere im Herbst 2020 folgte eine pandemiebedingte Zwangspause, bevor das Stück knapp ein Jahr später seine zweite Premiere in der Volksbühne feiern konnte.

Seitdem habe sich Kölns erstes Musical trotz widrigster Umstände zum gefeierten Publikumsliebling entwickelt. „Himmel und Kölle“ gewann gleich in vier Kategorien beim Deutschen Musical Theater Preis 2020/21 gewonnen und ist als „Kulturereignis des Jahres“ für den 12. Kölner Kulturpreis nominiert.

Spielzeit in Volksbühne verlängert

Kürzlich erst ist die Spielzeit wegen der großen Nachfrage bis Ende des Jahres verlängert worden. „Falls das Verbot durchkommt, wäre die Entscheidung nicht nur für uns ein harter Schlag“, merkt Frank Blase an. „Die Einstellung musikalischer Veranstaltungen in der Spielstätte, die für viele Musiker eine Art zweites Wohnzimmer ist, träfe die Kölner Kulturszene mitten ins Herz.“  

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