Schon seit 2016 dabeiDas ist die neue Chefin der „Soko Köln“

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Pierre Besson, Lukas Piloty, Kerstin Landsmann, Tatjana Kästel und Aylin Ravanyar stehen im Konferenzraum der „Soko Köln“.

Das Team der „Soko Köln“: Pierre Besson (v.l.), Lukas Piloty, Kerstin Landsmann, Tatjana Kästel und Aylin Ravanyar (ab 2024).

Das ZDF hat im August bekannt gegeben, dass Sonja Baum die Soko verlässt. Eine neue Kommissarin kommt erst 2024, die neue Chefin kommt aus dem Team.

Nichts hält in Köln bekanntlich so lange wie Provisorien und Interimslösungen. Auch die neue Interimschefin der ZDF-Krimireihe „Soko Köln“ hat noch kein Ablaufdatum, sicher ist nur, dass sie in der seit Anfang Oktober laufenden 20. Staffel die Fäden in der Hand behält. Und danach? „Das wird man sehen“, sagt Tatjana Kästel, die seit 2016 Kommissarin Lilly Funke spielt und jetzt im Chefsessel sitzt.

Kästel löst damit Sonja Baum ab, die drei Jahre lang als Soko-Chefin Helena Jung auf den Bildschirmen zu sehen war. „Die Jahre als Kriminalhauptkommissarin Helena Jung waren toll, intensiv, erfüllend – hierfür bin ich sehr dankbar. Der Abschied fällt mir nicht leicht und ich vermisse meine Kollegen", sagte sie laut einer Mitteilung des ZDF von Mitte August. „Und dennoch – es ist an der Zeit, weiterzuziehen und Platz für neue Rollen zu schaffen.“

Soko Köln: Sonja Baum will sich neuen Rollen widmen

In der Krimireihe wird ihr Abgang in der ersten Folge der neuen Staffel „Vaterfreuden“ damit erklärt, dass Helena Jung zukünftig beim Kriminalkommissariat 26 statt in der Soko ermitteln wolle: „Da muss immer erst jemand sterben und dann können wir im Rahmen des Todesfalls etwas tun. Wenn es eigentlich schon zu spät ist.“ Helena Jung wolle früher handeln, „vor allem für Frauen.“

Nach einigen Folgen, in denen die Soko keinen Chef hat, nimmt Lilly Funke den Platz ihrer ehemaligen Kollegin ein. Seit Anfang des Jahres dreht Tatjana Kästel nun schon in der neuen Position, anfangs eine Herausforderung für sie: „Es ist ein schmaler Grat, die Figur nicht zu verlieren und trotzdem die Chefin überzeugend zu spielen.“

Es ist ein schmaler Grat, die Figur nicht zu verlieren und trotzdem die Chefin überzeugend zu spielen
Tatjana Kästel

Seit Kästel vor fast acht Jahren angefangen hat, Lilly Funke zu spielen, habe ihre Rolle sich aber sowieso verändert: „Sie ist älter geworden, wie ich auch.“ Anfangs sei Lilly wie ein „wildes Pony“ gewesen, jetzt sei sie ruhiger und erfahrener. Die Grundprinzipien ihres Charakters seien aber geblieben: „Sie hat einen starken Gerechtigkeitssinn, liebt ihren Job sehr und ist geradeheraus und ehrlich.“ Diese Eigenschaften versuche Kästel jetzt auch in der neuen Rolle als Soko-Chefin beizubehalten.

Kästel, die gebürtig aus Karlsruhe kommt, habe in ihrer Jugend selbst kurz über eine Karriere bei der Polizei nachgedacht. „Ich habe damals als Jugendliche schon viele Krimis geguckt.“ Und die Kommissars-Rolle einer Schauspielkollegin habe sie besonders toll gefunden. Für die damaligen Anforderungen sei sie aber mit ihren 1,64 Meter zu klein gewesen. Rückblickend sagt Kästel: „Ich glaube, ich wollte einfach eine Kriminalkommissarin spielen.“ Im Endeffekt ist also alles richtig gelaufen.

Soko Köln: 2024 kommt Aylin Ravanyar als die junge Kommissarin Amina Mahdi

Als Schauspielerin bei der „Soko Köln“ genieße sie besonders die Außendrehs, etwa in historischen oder alten Gebäuden. Einmal sei sie für einen Dreh im Turm der Agneskirche gewesen. „Das fand ich ganz spannend, weil wir die Kirche mal von einer anderen Perspektive aus sehen konnten.“ Eine Kölner Kirche, in der sie noch nicht für Soko vor der Kamera stehen konnte: „Wir wollen ja alle gerne mal im Dom drehen. Ich weiß aber nicht, ob das jemals wahr wird.“

Auch wenn nicht im Dom gedreht wird, der Dom als solcher taucht nicht selten im Hintergrund von „Soko Köln“ auf, dominiert auch den Vorspann. Die Krimireihe soll eindeutig in Köln verortbar und damit abgrenzbar sein. Damit das noch besser gelingt, wünscht sich Kästel, dass auch mehr Kölsch gesprochen wird. Von Gastauftritten abgesehen spielt die Kölner Mundart nämlich keine große Rolle. Kästel selbst, die mit Lilly Funke eine gebürtige Kölnerin spielt, musste auch nur in wenigen Situationen Kölsch sprechen. In diesen Fällen bitte sie immer die Kölschen am Set um Hilfe. „Lilly telefonierte einmal mit ihrer Mutter auf Kölsch und da musste ich dann sagen: Mama, ich han kein Zick!“ Das habe der Oberbeleuchter ihr mehrmals vorgesprochen, bis auch die Karlsruherin es authentisch konnte.

Tatjana Kästel spielt als Kommissarin Lilly Funke die Rolle der Soko-Chefin ab der Folge „Des Müllers Lust“, die am 24. Oktober ausgestrahlt wird. Anfang 2024 kommt dann auch eine Neue dazu: Aylin Ravanyar spielt die junge Kommissarin Amina Mahdi.

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