Zurück am Stammsitz in Köln-EhrenfeldDie Kleiderei ist wieder an der Venloer Straße

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Lena Schröder, Josefine Bahrs und Angelina Lies von der Kleiderei Köln.

Ehrenfeld – Nach einem knappen halben Jahr ist die Kleiderei Köln wieder in ihre Räume auf der Venloer Straße zurückgezogen. Im August des letzten Jahres musste sie wegen Renovierungsarbeiten in einen Pop-up-Store in der Helmholtzstraße umziehen.

Eigentlich sollte die Kleiderei hier nur für zwei Wochen unterkommen - durch die Corona-Pandemie und dem aus ihr resultierenden Materialmangel aber hat sich der Wiedereinzug immer weiter verzögert: „Es waren ein paar schwarze Monate für uns”, erzählt Geschäftsführerin Lena Schröder, „aber durch den Pop-Up-Store konnten wir weiterhin für unsere Kundinnen da sein, was uns sehr gefreut hat.”

Sechs Teile für zehn Euro Aufpreis

Das Konzept der Kleiderei basiert auf dem einer Bücherei: Gegen eine monatliche Gebühr von 29 Euro können die Abonnentinnen vier Kleidungsstücke auf einmal ausleihen. Diese können dabei jederzeit ausgetauscht werden. Für einen Aufpreis von zehn Euro kann man inzwischen sogar sechs Teile mit nach Hause nehmen.

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Frisch renoviert ist die Kleiderei zurück auf der Venloer Straße.

Und wenn man sich dann doch nicht mehr vom neuen Lieblingsstück trennen möchte, kann man es mit Rabatt erwerben. Neben Second-Hand-Ware bietet die Kleiderei dabei auch Kollektionen fairer Modemarken an: „Wir wollen die optimale Ergänzung zum eigenen Kleiderschrank bieten”, erklärt Schröder, „deswegen setzen wir auf volle Flexibilität und eine große Auswahl.”

Weg von der Wegwerf-Mentalität

Das Konzept des Geschäftes hat sich schnell herumgesprochen und erfreut sich großer Beliebtheit unter den Kölnerinnen. Schließlich kann man so immer wieder Variation in die eigenen Outfits bringen, ohne gleich alles kaufen zu müssen. Das ist nicht nur praktisch, sondern kommt auch der Umwelt zugute: Weg vom Konsum und der Wegwerf-Mentalität, hin zum bedachten Umgang mit Textilien. 

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Nachhaltige Mode - Slow Fashion gibt es in der Kleiderei. 

Im Zwischenquartier in der Helmholtzstraße stand der Kleiderei dabei nur ein kleines Ladenlokal zur Verfügung, entsprechend fiel auch die Auswahl geringer aus. Dennoch, so erzählt Lena Schröder, hätten die Stammkundinnen der Kleiderei die Treue gehalten:  „Es war auf jeden Fall super, dass wir weiterhin diese Unterstützung erfahren haben.”

Volles Lager - große Auswahl

Trotzdem seien die vergangen Monate sehr anstrengend gewesen, neben der Baustelle im eigentlichen Laden kam während des Unwetters im Sommer noch ein gefluteter Keller dazu - und darüber hing das allgegenwärtige Damoklesschwert aus Pandemie und drohenden Lockdowns: „Wir konnten nicht viele unserer Kleidungsstücke verkaufen oder verleihen”, so Schröder, „dadurch ist unser Lager jetzt ziemlich voll.” Ein Gutes aber hat das Ganze: Ein volles Lager bedeutet schließlich eine große Auswahl für die Kundinnen. Über eine Herrenabteilung verfügt die Kleiderei derzeit jedoch nicht: „Wir veranstalten aber zweimal im Jahr einen großen Kleidertausch, bei dem es dann auch Kleidungsstücke für Männer gibt”, erzählt Schröder, „das nächste Event ist für den kommenden April geplant.”

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Die Kleiderei Köln gibt es seit 2016, inzwischen existiert auch eine Filiale in Freiburg. Eine weitere in Berlin soll bald folgen: „Wir wollen auf jeden Fall, dass sich das Konzept weiterverbreitet.”

Kleiderei Köln, Venloer Straße 459, geöffnet mittwochs bis samstags von 12 bis 19 Uhr.

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