BarCamp KölnDarum funktionieren BarCamps besser als andere Konferenzen

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BarCamp Köln 2014: Diskutieren, Ausprobieren, Lernen

Köln – Hinweis: ksta.de ist Medienpartner des BarCamps Köln am 3. und 4. September 2016.

Man könnte meinen, das BarCamp-Format sei ein alter Hut. Denn schließlich feiert zumindest das BarCamp Köln seinen zehnten Geburtstag, wenn es am 3. un d4. September 2016 wieder in Köln-Ossendorf beim Technologie-Anbieter QSC stattfindet. Aber von alt kann eigentlich nicht die Rede sein, oder?

Spannende Unkonferenz

Denn nicht nur im Technologie-Umfeld hat sich das auch Unkonferenz genannte Veranstaltungsformat BarCamp als eine spannende Alternative zur „klassischen” Konferenz etabliert. Gerade die Vorstellungsrunde aller Teilnehmer (als wichtiger Eisbrecher) und die gemeinsame Programmplanung morgens ist für Einsteiger anfangs oft irritierend, auch wenn sich dann schnell eine hohe Akzeptanz und später meist sogar Begeisterung einstellt.

Denn das Format ist ausgesprochen erfolgreich, auch weil es die Teilnehmer besonders gut einbindet und aktiviert.

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Das Barcamp Köln 2015 (Archivbild).

Zwar ist es weiterhin schwierig, passende und bezahlbare Räume zu finden, die 200 Personen und mehr unterbringen und viele – „Sessions” genannte – parallele Workshops ermöglichen können. In Köln (und auch in vielen anderen Städten) scheint es da eine 120-Personen-Grenze zu geben. Sollen es mehr Personen werden, gibt es zwar große Locations, aber eben keine, die mehrere kleinere Räume bieten – zumindest, wenn man nicht Unsummen für Hotels oder Tagungshäuser ausgeben kann.

Denn trotz der auch bei BarCamps üblichen Unterstützung durch Sponsoren sind die Budgets in der Regel deutlich kleiner als bei regulären Konferenzen.

Oft stellen Unternehmen – wie eben QSC in Köln – ihre am Wochenende ungenutzten Konferenz-Bereiche für BarCamps zur Verfügung. Das wäre naturgemäß unter der Woche nicht möglich. Und das führt auch zum wohl größten Problem im BarCamp-Kontext. Denn viele Menschen können mit dem spannenden Event-Format nur eingeschränkt erreicht werden, da sie am Wochenende konsequenterweise nicht arbeiten (sofern sie nicht müssen)  und sich der Familie und anderen privaten Aktivitäten widmen.

Interne BarCamps in Unternehmen

Das ist einer der Gründe, warum Unternehmen und Organisationen zunehmend interne BarCamps realisieren. Denn unter der Woche können Mitarbeiter deutlich besser eingebunden werden. Wichtiger ist dabei aber, dass das Format, das sehr stark auf Kommunikation auf Augenhöhe setzt, gerade innerhalb eines Unternehmens sehr viel für Vernetzung und fachlichen Austausch tun kann. Zudem können so die Mitarbeiter das Programm aktiv mitgestalten, so dass sich relevante Themen deutlicher zeigen.

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Noch stärker im Trend liegen ThemenCamps, d.h. Veranstaltungen im BarCamp-Format, die sich auf ein Thema fokussieren. Diese Variante macht mittlerweile mehr als 80 % aller BarCamps in der DACH-Region aus. Dabei ist nahezu alles als Thema denkbar – sei es ein Finanz- und Versicherungs-Barcamp (am 16.9. in Köln), ein IoTcamp (zum Thema „Internet of Things” am 4.10. in Düsseldorf) oder ein YarnCamp (am 1.-2.10. in Frankfurt zu den Themen „Stricken, Häkeln, Nähen und DIY.”

Siegeszug des BarCamps gerade erst begonnen

Bleibt die Frage nach dem alten Hut. Und spätestens jetzt dürfte die Antwort klar sein: Ganz sicher nicht. Denn der Siegeszug des BarCamp-Formats hat eigentlich erst begonnen. Und ein ernstzunehmender Teil des Veranstaltungspotentials ist noch nicht ausgeschöpft - sowohl für die einzelnen Teilnehmer als auch für Unternehmen und Organisationen...

Blick in die Ticketbörse lohnt

Am Freitag gibt es noch einige wenige Resttickets unter www.barcamp.koeln/tickets (und danach lohnt ein Blick in die Ticketbörse). Bei Interesse am Format empfiehlt sich auch ein Blick auf www.barcamp-liste.de – dort findet sich die wohl umfangreichste Liste von BarCamps und ThemenCamps im deutschsprachigen Raum.

Stefan Evertz

Stefan Evertz

Stefan Evertz, Teil des Orga-Teams des BarCamp Köln, ist Berater für digitale Kommunikation in Köln und hat in den vergangenen acht Jahren über 30 BarCamps organisiert (zum Teil auch im Kundenauftrag). Bei Twitter ist er unter @hirnrinde zu finden.

ksta.de ist Medienpartner des BarCamps – und wird auch eigene Sessions vorschlagen.

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