Von Clooney bis BaleWelcher dieser Schauspieler ist der beste Batman?

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Batman Oldschool

Adam West als „Batman“ und Burt Ward als „Robin“. (Archivfoto 1989)

Köln – An diesem Donnerstag startet mit „The Batman“ die neueste Inkarnation des dunklen Ritters im Kino. Ob sich Robert Pattinson den bestimmten Artikel verdient hat? Wir stellen die ganze Reihe der Film-Fledermausmänner vor, vom lächerlichsten bis zum definitiven Badass-Batman. 

  • Platz acht: 

„Batman und Robin“ ist der Grund, warum George Clooney bis ans Ende seiner Karriere das Superhelden-Genre meiden wird. Immerhin dient ihm sein berüchtigter Auftritt in Joel Schumachers zweitem Batman-Film seitdem als selbstironische Pointe in so gut wie jedem Interview. Und selbst das wird langsam langweilig. Wer hat Schuld? Zuallererst natürlich der Regisseur. Der fand die Figur vor allem lustig und aufreizend pervers. Was sie sicher ist. Aber hier ist der Subtext Text geworden und das sieht man sofort an dem schier unglaublichen Kostüm, in das man Clooney gezwängt hat: Wahlweise sieht er aus wie ein Rennauto aus einer Kinderwerbung, oder wie Rosenmontags-Wurfmaterial, das man nach einem Jahr im Schrank endlich bereit ist wegzuwerfen.

  • Platz sieben: Ben Affleck

Affleck letzter Fledermaus-Auftritt steht noch aus, er wird ihm im „The Flash“-Film absolvieren, kommenden November. Eigentlich hätte Affleck die Rolle auch noch im jetzt angelaufenen „The Batman“ übernehmen sollen, hätten ihn nicht gute Freunde rechtzeitig daran erinnert, wie unglücklich ihn die Rolle gemacht hatte. Eine Entziehungskur und Jennifer Lopez waren mit Sicherheit die bessere Wahl. Zuvor hatte Affleck in „Batman v Superman: Dawn of Justice“ und „Justice League“ einen superdunklen Ritter gegeben. Ersterer Film erinnerte eine Kritikerin an erwachsene Männer, die 153 Minuten lang zwei Puppen aufeinander schlagen lassen. Dass Affleck sich wie eine dieser ramponierten Puppen gefühlt haben muss, kann man jedenfalls sehen. Aber seine Interpretation der Figur als alternder Faschist ist zu unsympathisch, als dass sie unser Mitleid verdient.

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  • Platz sechs: Val Kilmer

Auch Joel Schumachers erster Versuch, „Batman Forever“ ist nur eine alberne Aneinanderreihung schlapper Einzeiler, die wohl selbst Roger Moore in seinen albernsten Bond-Filmen verweigert hätte. Und auch Kilmer musste sein Kunstnippel-Kostüm und sein gummiüberzogenes Hinterteil so oft in Großaufnahme zeigen, dass der Schauspieler den Film hinterher nur allzu gerne aus seinem Lebenslauf gestrichen hätte. Aber inmitten dieser Clown-Parade von einem Film ist er der einzig gefestigte und psychologisch halbwegs glaubwürdige Charakter. Das erfordert schon Superkräfte.

  • Platz fünf: 

Gut, das ist ein wenig geschummelt, schließlich leiht Will Arnett lediglich dem Lego-Batman seine Stimme. Was er im „Lego Movie“ aber so überzeugend kiesgurgelnd tat, dass er sich seine eigene Fortsetzung verdiente. Dieser „Lego Batman Movie“ aber enthält alle Witze, die sie jemals über den Rächer im Umhang reißen wollten. Jede Batman-Darstellung, die übers Ziel hinausschießt, landet unweigerlich bei Arnett.

  • Platz vier: 

Adam West spielte den Batman nicht nur in der berühmt-berüchtigt-bunten Fernsehserie, sondern auch in dessen ersten Kino-Ausflug 1966. Alberner Anzug, alberne Serie, alberner Batman, klar. Aber schaut man noch einmal genau hin, fällt die angespannte Energie auf, mit der West sein Teenager-Publikum dazu ermahnte, genug Gemüse zu essen, Milch zu trinken und immer den korrekten Münzbetrag in die Parkuhr zu werfen. Wo Affleck die Staatsmacht auf Stereoiden verkörpert, zeigt West sie in ihrer täppischen Dummheit. Eine karnevaleske Performance!

  • Platz 3:

Die neueste Inkarnation hat vielleicht mehr mit Brandon Lees Porträt von „The Crow“ gemeinsam, als mit den Fledermausmännern, die ihm vorangingen. Einige Kritiker bemängeln, Pattinsons Performance sei eintönig, aber das ist volle Absicht: Dieser Batman hat kein Leben jenseits seines Racheschwurs, jedenfalls zu Anfang des Films. Er ist ein entwicklungsgehemmtes Kind dessen Gerechtigkeitswahn am Ende als selbstgerecht entlarvt wird. Ein Monster, das mehr Verletzlichkeit als Stärke ausstrahlt.

  • Platz 2: Christian Bale

Den sorglos-arroganten Playboy, der sich in einem Wimpernschlag in einen gewalttätigen Geistesgestörten verwandelt, hatte Bale bereits in „American Psycho“ gespielt. Ob das der Grund war, dass Christopher Nolan ihn für seine bahnbrechende Batman-Trilogie besetzt hat? Die bleibt auf jeden Fall auf absehbare Zeit das Maß, an dem alle anderen Folgen des Comic-Franchises gemessen werden. Bales Anteil an der Glaubwürdigkeit dieser Inkarnation ist offensichtlich, trotz seiner bellenden Batman-Stimme, die gelegentlich die Grenze zur Parodie (siehe Will Arnett) überschreitet.

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  • Platz 1:

Als Tim Burton den eher schmächtigen, nervösen Charakterdarsteller Michael Keaton als Batman besetzte, stieß er allenthalben auf Unverständnis. Zumal Keaton mit komödiantischen Rollen bekannt geworden war. Andererseits hatte „Ghostbusters“-Regisseur Ivan Reitman zuvor an einer Version gearbeitet, in der Bill Murray ins Spitzohrkostüm geschlüpft wäre und Eddie Murphy Robin gespielt hätte. Was für eine verpasste Gelegenheit! Keaton ging die Rolle von Batmans ziviler Identität Bruce Wayne aus an, spielte ihn als unglücklichen Erben, dessen manische Depression sich in der Batman-Gestalt manifestierte.

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