Journalistin Birte MeierEntschädigung für Lohnungerechtigkeit beim ZDF

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Das ZDF-Logo, aufgenommen am 11.10.2012 neben einer Kamera auf der Buchmesse in Frankfurt am Main.

Das ZDF-Logo.

Acht Jahre lang hat der Rechtsstreit über ungleiche Bezahlung zwischen Birte Meier und ihrem früheren Arbeitgeber gedauert.

Die Journalistin Birte Meier und das ZDF haben sich gerichtlich auf eine finanzielle Entschädigung für die langjährige Mitarbeiterin beim ZDF-Magazin „Frontal 21“ geeinigt. Meier hatte gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen bei der Sendung gefordert und ein Grundsatzurteil beim Bundesarbeitsgericht erstritten.

Foto von der Journalistin Birte Meier, zu dem Interview über ihr neues Buch "Equal Pay Now!", bereitgestellt von Nina Tesenfitz.

Die ehemalige ZDF-Journalistin Birte Meier bei einem Presseteam zur Veröffentlichung ihres Buches „Equal Pay Now!“.

Wie das Arbeitsgericht Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte, endet damit ein acht Jahre andauernder Rechtsstreit um gleiche Bezahlung. Die Investigativ-Journalistin hatte als freie Mitarbeiterin von „Frontal 21“ über Jahre im Mittel eine hohe dreistellige Summe pro Monat weniger verdient als männliche Kollegen in vergleichbarer Position und mit vergleichbaren Arbeitsaufgaben. Zur Höhe der finanziellen Entschädigung äußerten sich beide Parteien nicht.

Abgelehnt: das Schweige-Angebot vom ZDF

Im Juni vergangenen Jahres hatte das ZDF Meier 110.000 Euro und vier bezahlte Monate Urlaub angeboten, wenn sie ihre Vorwürfe nicht weiter öffentlich erhebe. Meier nannte das Angebot zwar „verlockend“, lehnte aber ab. Stattdessen veröffentlichte sie das Buch „Equal Pay Now!“ und beklagte darin „knallharten Lohnraub“, der Frauen um den Wert eines Einfamilienhauses oder einen finanziell abgesicherten Ruhestand bringe. Erstmals nannte sie darin Details zu ihrem eigenen Verfahren.

Die Summe, auf die Meier und das ZDF sich nun einigten, ist vermutlich niedriger als die 2022 gebotene Summe, weil die Schweigeklausel durch die Buchveröffentlichung und damit verbundene Interviews obsolet wurde. Das ZDF beantwortet keine Fragen zum Rechtsstreit, etwa, wie viel das acht Jahre dauernde Verfahren den Sender gekostet hat.

Noch viel zu tun für Equal Pay

Die Journalistin arbeitet seit Oktober 2022 bei RTL. Gegenüber KNA bilanziert sie: „Acht Jahre Klagen auf gleichen Lohn sind genau acht Jahre zu viel. Es bleibt ein Präzedenzurteil vor dem Bundesarbeitsgericht für alle Frauen, eine Überweisung für mich, und die bittere Gewissheit, dass in Deutschland für Equal Pay noch viel zu tun ist.“ (KNA)

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