Ein Mord mit AussichtEin Paralleluniversum namens Hammelforst

Sophie (Caroline Peters), Bärbel (Meike Droste) und Dietmar (Bjarne Mädel)
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Sophie Haas (Caroline Peters) irrt in den endlosen Gängen des Kölner Polizeipräsidiums umher, als eine gebückte alte Frau mit Gehhilfe quer über den Flur schleicht. Da schwant Haas schon nichts Gutes, aber das ist dann doch zu viel: Ausgerechnet Heike Schäffer (Petra Kleinert) hat den Job bekommen, nach dem sich die Polizistin seit ihrer Strafversetzung ins Eifeldörfchen Hengasch verzehrt. Zum Glück war alles nur ein Albtraum.
Allerdings scheint der dann bei Tageslicht einfach weiterzugehen.
Die erste „Mord mit Aussicht“-Folge in Spielfilmlänge beginnt verheißungsvoll – und ehrgeizig. Sophie Haas darf gegen den Kölner Polizeichef ermitteln, der gerade ihre Bewerbung abgelehnt hat, gerät unversehens in den Verdacht, den aalglatten Kerl ermordet zu haben, und entdeckt bei dieser Gelegenheit, dass es ein Nachbardorf gibt, das Hengasch einerseits zum Verwechseln ähnlich sieht – inklusive Polizeiwache und dessen Personal – und anderseits in allem aufgeräumter, besser und schöner ist.
Kaskade an Befragungen
In diesem Paralleluniversum namens Hammelforst müssen Sophie Haas, Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) samt Gemahlin, Bärbel Schmied (Meike Droste) und zuletzt auch Bürgermeister Schulte (Johann von Bülow) eine lange Nacht die eindringlichen Fragen der ermittelnden Polizistin über sich ergehen lassen – und leider zieht sich diese Kaskade an Befragungen auch für den Zuschauer ziemlich hin.
Das Prinzip der Zeugenaussagen ist nämlich stets dasselbe: Wunsch und Wirklichkeit haben wenig miteinander zu tun. Und so wirkt auch der im Grunde sehr löbliche Versuch der Serienmacher, den „Mord mit Aussicht“-Alltag hinter sich zu lassen, etwas angestrengt. (KoM)
Komödie
Ein Mord mit Aussicht D 2015, 90 Minuten, R Jan Schomburg, D Caroline Peters, Bjarne Mädel, Johann von Bülow