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Kommentar: Impfgegnerin verliert TV-RolleEin Krimi-Set darf kein Tatort werden

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Eva Herzig, Hary Prinz im Steirerkrimi

Graz – In den von der ARD ausgestrahlten Steirerkrimis spielt Eva Herzig die Frau von der Spurensicherung. Im richtigen Leben vertraut die österreichische Schauspielerin der Wissenschaft eher weniger. Sie will sich nicht gegen Corona impfen lassen, ihr sei die Impfung noch zu unerforscht.

Weshalb die Produktionsfirma beschlossen hat, die Zusammenarbeit mit Herzig „zeitlich auszusetzen“. Ihre Rolle wird vorerst gestrichen, das Drehbuch für die nächste Folge des Landkrimis umgeschrieben. Es gelte die Sorgfaltspflicht.

Das ist noch lange kein Berufsverbot. Doch da jeder Dreh eine teure und logistisch hochkomplexe Angelegenheit ist, gilt es, alle Eventualitäten – wie etwa die einer Corona-Erkrankung am Set – zu minimieren. Ein Krimi-Set darf nicht zum Tatort werden.

Impfgegner werden ähnlich behandelt, wie Schauspieler mit bekannten Drogenproblemen: Sie müssen schon unersetzlich sein, damit man das Risiko in Kauf nimmt. So einfach ist das.

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Schwieriger ist der Umgang mit der Pandemie innerhalb der Fiktion: Beim sonntäglichen „Tatort“ aus Berlin sah man zum ersten Mal Ermittler Maske tragen.  Einigen Zuschauern war das schon zu viel der Realität  im „Tatort“, obwohl die Krimi-Reihe doch gesellschaftliche Realitäten spiegeln will.

Anderen war es viel zu wenig: Warum trugen die Beamten mal Stoffmaske, dann wieder keine? Warum diskutieren sie ungeschützt in geschlossenen Räumen, nur um sich draußen wieder mit Mundnasenschutz zu bewehren? So schnell wird man obsolet, versucht man sich einer dynamischen Situation anzupassen.

Hinter der Kamera ist es wiederum genau umgekehrt.