Förderung der freien SzeneKulturdezernent plant Open-Air-Spielstätte

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VII Stefan Charles

Stefan Charles ist seit Oktober Kulturdezernent.

Köln – Seine Frau sei überrascht, mit wie viel Freude er jeden Tag zur Arbeit aufbricht, erzählte Kölns neuer Kulturdezernent am Sonntagmittag in einem virtuellen Jour fixe des Kunstsalons. Die gute Laune lässt sich der 54 Jahre alte Schweizer, der seit Anfang Oktober 2021 für die Kultur in Köln zuständig ist, also trotz der vielen Herausforderungen nicht verderben.

Er lobte zu Beginn die grundsätzliche Offenheit, die Neugier und das Interesse“ für Kunst und Kultur in der Stadt, verbunden mit einer sehr hohen spartenübergreifenden Expertise.

50 bis 100 neue Atelierplätze

Gerade die Förderung der freien Szene habe für ihn in Zeiten der Corona-Pandemie hohe Priorität, versicherte er. Jetzt gehe es darum, alles, worüber seit langem geredet werde, sofort umzusetzen. Bei einer Pressekonferenz am 24. Januar werde er über die Ziele für dieses Jahr sprechen. Bei einem weiteren Termin vermutlich Anfang Februar werde er Perspektiven über 2022 hinaus aufzeigen.

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Für die freie Szene seien verfügbare Atelierplätze bedeutend, da müsse schnell gehandelt werden. Charles zeigte sich optimistisch, dass das gelingen wird: „Es sieht im Moment so aus, als könnten wir zwei bis drei tolle, sehr große Objekte aktivieren und für Ateliers zur Verfügung stellen.“ Es gehe um mehrere 10 000 Quadratmeter, er rechne damit, dass es dieses Jahr 50 bis 100 Atelierplätze und 2023 dann nochmal ein paar Dutzend sein werden: „Wir werden etwas Tolles anbieten können.“ Es seien ganz wichtige Signale an Künstlerinnen und Künstler, dass nicht Business as usual gemacht werde, sondern es konkrete Angebote gebe.

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Zudem werde man eine Open-Air-Spielstätte haben, um Kulturangebote unter freiem Himmel machen zu können. Zugleich betonte Charles, er sehe keinerlei Anzeichen für Pläne, Mittel für die freie Szene zu streichen.

Drei-Sparten-Haus am Offenbachplatz

Er hoffe, dass er Rat in der Sitzung am 3. Februar seinen Plänen zustimmen werde, das Zentrum für Alte Musik zu erweitern durch die Integration des Studios für elektronische Musik. Darüber hinaus brauche es eine Perspektive für die Tanzszene, ein Drei-Sparten-Haus am Offenbachplatz sei „absolut wünschenswert“. Es sei ein politischer Weg dorthin, aber er sei optimistisch. Eine zentrale Frage sei des Weiteren, was das Depot dann als Produktions- und Aufführungsstätte für den Tanz leisten könne.

Es gehe bei Kulturförderung nicht immer nur ums Geld. Im Gespräch mit Vertretern der Jazzszene sei etwa die Idee aufgekommen, den Deutschen Jazzpreis nach Köln zu holen. Auch so etwas könne helfen, die Kultur sichtbarer zu machen, betonte Charles.

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