Deutsche geht leer aus„Oppenheimer“ räumt ab – Cillian Murphy sorgt mit Kuriosität für Lacher

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Cillian Murphy präsentiert im Presseraum bei den 81. Golden Globe Awards den Preis für die beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm, Drama, für ‚Oppenheimer‘.

Cillian Murphy präsentiert im Presseraum bei den 81. Golden Globe Awards den Preis für die beste Leistung eines Schauspielers in einem Kinofilm, Drama, für 'Oppenheimer'.

Ein Film räumte besonders ab, während eine deutsche Globe-Anwärterin leer ausging.

Der Film „Oppenheimer“ von Regisseur Christopher Nolan hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Er setzte sich gegen „Killers of the Flower Moon“, „Maestro“, „Past Lives“, „Anatomy of a Fall“ und „The Zone of Interest“ durch.

Cillian Murphy (links) und Robert Downey Jr. wurden beide bei den Golden Globes ausgezeichnet.

Cillian Murphy (links) und Robert Downey Jr. wurden beide bei den Golden Globes ausgezeichnet.

„Oppenheimer“-Hauptdarsteller Cillian Murphy gewann auch den Globe als bester Drama-Darsteller. Er verkörpert in dem Film den Physiker J. Robert Oppenheimer, Mit-Erfinder der Atombombe.

Cillian Murphy mit Lippenstift im Gesicht für Lacher

Der irische Schauspieler sorgte bei seiner Dankesrede für Schmunzler im Publikum, weil er sein Gesicht deutlich sichtbar von rotem Lippenstift gekennzeichnet war. „Habe ich überall auf meiner Nase Lippenstift?“, fragte der frisch gebackene Preisträger, während er den Golden Globe Award auf der Bühne in der Hand hielt.

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US-Medien gaben indes die Erklärung, wie die rote Farbe in Cillian Murphys Gesicht gekommen war. Kurz zuvor hatte Murphys Frau – die roten Lippenstift trug – ihren Mann auf die Wange geküsst, ihre Hinterlassenschaft bemerkt und diese eilig und erfolglos versucht zu beseitigen. 

„Oppenheimer“ räumt bei Golden Globes ab – Deutsche geht leer aus

Während sich Christian Nolan über seinen ersten Regie-Globe freuen durfte, ging die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (45) bei der Verleihung leer aus. In der Sparte „Beste Darstellerin in einem Filmdrama“ gewann Lily Gladstone (37) für ihre Hauptrolle in „Killers of the Flower Moon“. 

Hüller war mit ihrer Rolle in dem Justizdrama „Anatomie eines Falls“ der französischen Regisseurin Justine Triet erstmals für einen Golden Globe nominiert gewesen. „Anatomie eines Falls“ gewann jedoch den Golden Globe in der Sparte „nicht-englischsprachiger Film“, zuvor hatte Triet bereits die Trophäe für das beste Drehbuch in Empfang genommen.

„Barbie“ gewinnt in neuer Blockbuster-Sparte

In der neuen Blockbuster-Sparte hat „Barbie“ den Golden Globe gewonnen. Der Kino-Hit setzte sich unter anderem gegen „Oppenheimer“, „Mission: Impossible - Dead Reckoning Part 1“, „Taylor Swift: The Eras Tour“, „Super Mario Bros. Movie“ oder „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ durch. Die Globe-Verleiher hatten die Sparte „Cinematic and Box Office Achievement“ mit acht Blockbuster-Kandidaten in diesem Jahr neu eingeführt. Voraussetzung waren weltweite Einnahmen an den Kinokassen von mindestens 150 Millionen Dollar. Auch Streaming-Filme mit hohen Zuschauerzahlen konnten berücksichtigt werden.

Das Fantasy-Märchen „Poor Things“ holte den Golden Globe in der Sparte „Komödie/Musical“. Der skurrile Film des griechischen Regisseurs Giorgos Lanthimos setzte sich gegen „Barbie“, „The Holdovers“ „May December“ „American Fiction“ und „Air“ durch. 

„Succession“ und „The Bear“ sind TV-Abräumer

Eine dysfunktionale US-Mediendynastie und das warmherzige Team eines Sandwich-Restaurants sind die großen Abräumer in den TV-Kategorien. Die vierte und letzte Staffel von „Succession“ über die Intrigen in einem untergehenden Familienunternehmen wurde als beste Dramaserie ausgezeichnet. Beste Comedyserie wurde „The Bear – King of the Kitchen“, ein rasanter Blick auf den ungewöhnlichen Zusammenhalt hinter den Kulissen in der Gastronomie. Schauspieler aus beiden Serien gewannen auch alle vier Preise für die besten Hauptdarsteller. 

Große Freude: Willem Dafoe posiert im Presseraum mit dem Preis für den besten Film, Musical oder Komödie für „Poor Things“ bei den 81. Golden Globe Awards.

Große Freude: Willem Dafoe posiert im Presseraum mit dem Preis für den besten Film, Musical oder Komödie für „Poor Things“ bei den 81. Golden Globe Awards.

Kieran Culkin wurde für seine Rolle als jüngster Sohn des Roy-Familienclans in „Succession“ als bester Schauspieler in einer Dramaserie ausgezeichnet. Er setzte sich dabei unter anderem gegen seinen Serienvater Brian Cox und -bruder Jeremy Strong durch. Sarah Snook gewann für ihre Verkörperung von Tochter Siobhan Roy den Preis als beste Drama-Schauspielerin.

Golden Globes in Beverly Hills verliehen

Bei den Auszeichnungen für Miniserien, Anthologien und Fernsehfilme war die Gesellschaftssatire „Beef“ der große Abräumer. Die Netflix-Serie bekam den Hauptpreis und Steven Yeun und Ali Wong gewannen auch die Darstellerpreise.

Die Gewinner in den wichtigsten Film-Kategorien in der Übersicht:

  • Bestes Filmdrama: „Oppenheimer“
  • Beste Komödie/Musical: „Poor Things“
  • Bester nicht-englischsprachiger Film: „Anatomie eines Falls“
  • Cinematic and Box Office Achievement: „Barbie“
  • Beste Regie: Christopher Nolan „Oppenheimer“
  • Bester Schauspieler Filmdrama: Cillian Murphy „Oppenheimer“
  • Beste Schauspielerin Filmdrama: Lily Gladstone („Killers of the Flower Moon“)
  • Bester Schauspieler Komödie/Musical: Paul Giamatti „The Holdovers“
  • Beste Schauspielerin Komödie/Musical: Emma Stone („Poor Things“)
  • Bester Nebendarsteller: Robert Downey Jr. („Oppenheimer“)
  • Beste Nebendarstellerin: Da’Vine Joy Randolph („The Holdovers“)

Die Globe-Verleiher gaben die Preisträger in 27 Film- und Fernsehkategorien in der Nacht zum Montag in Beverly Hills bekannt. Die Trophäen-Gala wurde live vom US-Sender CBS ausgestrahlt. Insgesamt wurden die Globe-Trophäen in 27 Film- und Fernseh-Kategorien zum 81. Mal verliehen.

Zu der Veranstaltung kamen auch in diesem Jahr unzählige Stars:  „Barbie“-Star Margot Robbie lief im pinkfarbenen Glitterdress über den roten Teppich, Jennifer Lopez in hellrosa schulterfreier Robe mit ihrem Ehemann Ben Affleck. Auch Meryl Streep, Emma Stone, Billie Eilish, Steven Spielberg, Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio waren unter den vielen Filmschaffenden, die an Fotografen vorbei flanierten. (pst/dpa)

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