Angst vor dem WinterKölner Kulturschaffende fordern Erhöhung der Fördermittel

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Szene aus dem Theaterstück 'Wo et Hätz schleiht'.

Köln – Das Kultur Netzwerk Köln und der Verein für Darstellende Künste Köln fordern von der Kölner Politik eine Anhebung der Fördermittel für die Kölner Kulturbereiche. Dies geht aus zwei unabhängigen Pressemitteilungen der Interessensvertretung und des Vereins hervor.

„Nach zwei Krisenwintern in Folge, in denen aus Infektionsschutzgründen kulturelle Veranstaltungen nicht möglich oder stark reglementiert wurden, steht nun ein dritter Winter bevor, der – so steht zu befürchten – in seinen Auswirkungen schlimmer werden könnte als seine Vorgänger“, schreibt das Kultur Netzwerk Köln.

Hohe Energiekosten und Inflation könnten Kölns Kultur belasten

Grund für die Annahmen der noch stärkeren Beeinträchtigungen für Kunstschaffende im kommenden Winter seien die steigenden Energiekosten und die derzeit hohe Inflationsrate, die neue Probleme schaffen könnten, „die wir in ihrer Gesamtdimension noch längst nicht überblicken können“, schreibt die Interessensvertretung der freien Künstler, Gruppen und Verbände weiter.

Auch der Verein für Darstellende Künste Köln sieht in den Preissteigerungen eine besondere Herausforderung. „Sie bedeuten für die Theater-, Tanz- und Zirkusräume horrende Mehrkosten“, schreibt der Verein. Die Mitglieder fordern eine Erhöhung der Fördermittel für freie darstellende Künste in Köln von mindestens zehn Prozent der Mittel für die städtischen Institutionen, damit unter anderem auch die Künstlerinnen und Künstler besser bezahlt werden können.

Weniger Zuschauer bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen

„Das Kulturgesetz NRW verlangt eine Orientierung der Mindestgagen an den Empfehlungen der Verbände und macht sogar eine weitere Förderung davon abhängig.“ Doch kaum ein freies Theater und nur eine kleine Zahl der freien Gruppen sei schon jetzt überhaupt finanziell in der Lage, diesen Empfehlungen zu folgen.

Doch nicht nur die Kulturschaffenden würden ohne eine Erhöhung der Fördermittel ab Herbst leiden, sondern auch das Publikum, heißt es weiter. Aufgrund der Corona-Pandemie würden auch jetzt noch viele Menschen Veranstaltungen in geschlossen Räumen meiden. „Erst durch verantwortungsvolles Handeln und unermüdliche Überzeugungsarbeit waren wir gerade dabei, unser Publikum für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zurückzugewinnen“, schreibt das Kultur Netzwerk Köln.

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Man befürchte, dass kalte Räume und „die aktuelle Kostenexplosion“ zu einem massiven Zuschauer-Schwund führen können. „Erste Absagen von Konzerten mangels Nachfrage deuten bereits in diese Richtung“, schreibt das Netzwerk weiter. Deswegen fordern auch die Mitglieder des Kultur Netzwerk Köln die Politik dazu auf, die Kölner Kultur in den Beratungen über den Haushalt 2023/24 zu berücksichtigen.

„Eine Kulturveranstaltung in ungeheizten Innenräumen für eine kleine Gruppe zahlungskräftiger Bürger wäre für eine Kulturstadt wie Köln schlicht unwürdig und gesellschaftspolitisch nicht ungefährlich“, schreibt das Kultur Netzwerk Köln. Auch die Lebensqualität in Köln werde dadurch maßgeblich beeinflusst.

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