Kehrtwende im Fall KlamrothWDR wusste vor Vertragsabschluss von Beziehung zu Luisa Neubauer

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Louis Klamroth, neuer Moderator der ARD-Polit-Sendung ·Hart aber fair·, nach der Sendung im Studio Berlin. Louis Klamroth ist der Nachfolger von F. Plasberg. Plasberg war von 2001 bis 2022 der Moderator der Sendung.

Hatte seine Beziehung zu Luisa Neubauer schon vor Vertragsabschluss beim WDR angegeben: Louis Klmaroth.

Obwohl Louis Klamroth seine Beziehung zu Luisa Neubauer vor Vertragsabschluss dem WDR bekannt gab, hegte der Sender offenbar keine Bedenken.

Kehrtwende im Fall Louis Klamroth. Der WDR räumte am Dienstag ein, dass hart-aber-fair-Moderator Louis Klamroth nicht gegen die Compliance-Regel des Senders verstoßen hat. Bereits längere Zeit vor Vertragsabschluss habe der 33 Jahre alte Talk-Master seine Beziehung mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer offenbart. Die Verantwortlichen des größten Rundfunkhauses unter dem ARD-Dach hegten keine Einwände und schlossen den Vertrag mit dem gebürtigen Hamburger ab. Focus online hatte zuerst darüber berichtet.

In der Mitteilung, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, heißt es: Louis Klamroth hat den WDR Ende August vergangenen Jahres über seine Beziehung informiert, deutlich vor Abschluss des Vertrages. Dennoch hegte der Sender keine Bedenken und schloss den Kontrakt mit dem Moderator.

Luisa Neubauer und Louis Klamroth: WDR in Erklärungsnöten

Diese Neuigkeiten bringt die WDR-Spitze in Erklärungsnöte. Der Sender hatte sich bisher nie über die genaue zeitliche Abfolge geäußert und damit den Eindruck erweckt, der gebürtige Hamburger habe seine Verbindung zu der prominenten Klimaaktivistin vor Vertragsabschluss verschwiegen. Erst einige Wochen nach Bekanntwerden der Liaison räumte der öffentlich-rechtliche Sender ein, dass es sich genau umgekehrt verhielt.

Kurz vor der Rundfunkratssitzung, die am frühen Nachmittag beginnt, wurde die Nachricht nun öffentlich. Der CDU-Abgeordnete und Rundfunkrat Jan Heinisch reagierte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ „völlig überrascht über die neuen Nachrichten. Bisher habe ich das gänzlich anders verstanden“. Der Christdemokrat fordert nun lückenlose Aufklärung über den Sachverhalt. Schließlich steht die Frage im Raum, ob der WDR gegen die eigenen Compliance-Regeln verstoßen hat.

Am Montagabend musste der neue hart-aber-fair- Moderator seine Feuertaufe beim Thema Klimapolitik bestehen. Mit Argus-Augen beobachteten zahlreiche Medien, wie sich der Nachfolger von Anchorman Frank Plasberg schlug. Sichtlich um eine ausgewogene Debattenführung bemüht, leistete sich Talk-Master Klamroth keinen Schnitzer, sondern führte ausgewogen durch die Debatte.

Der WDR zeigte sich in einer Mitteilung „überzeugt, dass Louis Klamroth sein journalistisches Handwerk versteht und in der Lage ist, sein Privatleben von seiner Moderatorentätigkeit zu trennen“. Dies habe er auch in der gestrigen Sendung bewiesen. „Im Übrigen gelten im Falle von Louis Klamroth wie bei allen anderen Moderatoren politischer Sendungen die journalistischen Standards“, für die gerade die ARD in besonderer Weise stehe: „Unabhängigkeit, Objektivität, Überparteilichkeit.“ Dazu gehöre auch, so der Sender, dass seine Partnerin nicht als Gast in seiner Sendung auftreten werde.

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