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ARD-Talk „Maischberger“„Sehe die Sache jetzt ganz anders“ – Dieter Nuhr bei Haltung zu Waffenlieferungen geläutert

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Dieter Nuhr war am Mittwochabend bei Sandra Maischberger zu Gast.

Dieter Nuhr war am Mittwochabend bei Sandra Maischberger zu Gast.

2022 unterzeichnete Dieter Nuhr den ersten Offenen Brief von Alice Schwarzer gegen Waffenlieferungen. Nun zeigt sich der Kabarettist reumütig.

Kurz nach dem Beginn der Invasion Russlands in der Ukraine initiierte Alice Schwarzer einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz. Deutschland dürfe keine schweren Waffen liefern, es drohe ein dritter Weltkrieg. Unterzeichnet war das Schreiben auch von Dieter Nuhr. Bei Sandra Maischberger hat er nun eingeräumt, dass er seine Meinung grundlegend geändert habe.

Im vergangenen Jahr habe er noch nicht genau gewusst, „was richtig ist“, so Nuhr in der ARD-Talksendung „Maischberger“ in Bezug auf Waffenlieferung und den Umgang Deutschlands mit dem Krieg in der Ukraine. Das Schreiben, das er damals unterstützte, unterzeichneten unter anderem Schriftsteller Martin Walser, Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, Sänger Reinhard Mey, Schauspieler Lars Eidinger und Schriftstellerin Juli Zeh.

Dieter Nuhr hat Meinung zur Haltung Deutschlands im Ukraine-Krieg geändert

„Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass wir in eine Lage reingeraten, wo Diskussionen ganz schnell abgewürgt werden, indem wir einen richtigen Standpunkt ausrufen und jede Abweichung davon ist verrückt“, so Nuhr zu Sandra Maischberger.

Damals habe sich niemand ernsthaft vorstellen können, wie diese russische Armee zu schlagen sei. „In diesen Anfangstagen des Krieges war überhaupt nicht klar, was könnte denn das Ziel eines Eingreifens sein? Und auch die Eskalationsangst war deutlich höher als heute“, begründet Nuhr seine Haltung von damals.

Dieter Nuhr bei „Maischberger“: „Sehe nicht mehr die Alternative zu dem, was wir gerade tun“

Inzwischen hat der Kabarettist seine Meinung zur Politik Deutschlands im Ukraine-Krieg grundlegend geändert: „Heute halte ich die Forderung nach Verhandlungen für völlig irreal, weil mit wem soll man verhandeln?“, sagte Nuhr. Er vertrete inzwischen auch die Haltung, dass die Ukraine sich nicht ergeben sollte – deshalb brauche das Land Waffen. „Ich sehe nicht mehr die Alternative zu dem, was wir gerade tun“, sagte Nuhr.

Aus diesem Grund habe er auch das aktuelle „Manifest für den Frieden“ von Schwarzer und Sahra Wagenknecht nicht unterzeichnet. „Weil ich die Sache natürlich jetzt nach einem Jahr anders sehe“, so Nuhr. Es gebe „ganz, ganz viele Themen, zu denen Menschen ihre Haltung ändern mit der Zeit“, sagte Nuhr bei „Maischberger“. (pst)