Preis für KulturaustauschAutor Dogan Akhanli ausgezeichnet

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Dogan Akhanli Foto: dpa

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Köln – Der in Köln lebende Schriftsteller Doğan Akhanli erhält neben der Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat sowie dem mongolischen Verleger und politischen Publizisten Enkhbat Roozon die Goethe-Medaille 2019. Das Goethe-Institut verleiht das offizielle Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland jedes Jahr an Persönlichkeiten, die sich in besondere Weise für den internationalen Kulturaustausch einsetzen.

Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts , erklärte anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger: „Mit Dogan Akhanli, Shirin Neshat und Enkhbat Roozon werden drei international wirkende Persönlichkeiten ausgezeichnet, deren künstlerische Arbeiten durch die intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Wirklichkeit und dem Verhältnis von ,Dichtung und Wahrheit’ geprägt sind.“ Das diesjährige Schwerpunktthema gelte dabei als ein Gegenstück zur Simplifizierung und als ein Plädoyer für mehr Genauigkeit, intensiveres Recherchieren und präziseres Denken. Die Preisträger böten außergewöhnliche Beispiele für eine verantwortungsbewusste kulturelle Verständigung und setzten über Ländergrenzen hinweg Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt.

Dogan Akhanli, 1957 in der Türkei geboren, lebt seit 1992 als freier Autor in Köln. Vor seiner Flucht nach Deutschland wurde er in der Türkei mehrfach verhaftet. In seinen Romanen, Essays und Theaterstücken setzt er sich seit vielen Jahren für die Völkerverständigung, insbesondere zwischen Armeniern, Türken und Kurden, ein. „Es gibt Persönlichkeiten, die nicht schweigen können, wenn es um Gerechtigkeit geht“, zu ihnen gehöre Akhanli, so die Kommission. „Mit großer Klarheit setzt er sich ein für Erinnerungskultur und den Dialog der Kulturen.“

Shirin Neshat, geboren 1957 im Iran, lebt in New York und setzt sich für die Lage der Frauen in der muslimischen Welt und gleichzeitig gegen einseitige Sichtweisen auf den Islam ein.

Die Goethe-Medaille wird am 28. August 2019 durch den Präsidenten in Weimar übergeben und steht unter dem Motto „Dichtung und Wahrheit“. (vsz)

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