Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Machtspiele in der TV-BrancheÜbernahmeschlacht um ProSiebenSat.1 beginnt

1 min
Weimer plant Gespräche mit Berlusconi über mögliche Einflussnahmen durch MediaForEurope auf ProSiebenSat.1. (Archivbild)

Weimer plant Gespräche mit Berlusconi über mögliche Einflussnahmen durch MediaForEurope auf ProSiebenSat.1. (Archivbild)

Kulturstaatsminister Weimer sorgt sich um ProSiebenSat.1s Unabhängigkeit bei einer Übernahme durch Berlusconis MediaForEurope.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer warnt vor einer Gefährdung der journalistischen Unabhängigkeit bei ProSiebenSat.1, falls der italienische Berlusconi-Konzern MediaForEurope den deutschen Medienkonzern übernimmt. „Es hat eine Übernahmeschlacht begonnen, über deren Ausgang ich mir Sorgen mache“, sagte der auch für Medien zuständige Staatsminister dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. „Meine Besorgnis kreist um die Frage, ob die journalistische und wirtschaftliche Unabhängigkeit auch nach einem Eigentümerwechsel gewahrt bleibt.“

Der von der italienischen Unternehmerfamilie Berlusconi kontrollierte MediaForEurope (MFE)-Konzern will seinen Anteil auf über 30 Prozent erhöhen. Er ist bereits Großaktionär bei ProSiebenSat.1. MFE-Chef ist Pier Silvio Berlusconi, Sohn des verstorbenen früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.

Weimer plant Gespräch mit Berlusconi

Weimer kündigte ein Gespräch mit Berlusconi an. „Wenn ein ausländischer Investor einen derart wichtige Institution der Meinungsbildung in Deutschland übernimmt und kontrollieren könnte, dann sollten wir schon genau hinschauen, wer dahintersteht und welche Verbindungen dabei Einfluss haben. Das wird Inhalt meines Gespräches mit Herrn Berlusconi sein.“ Verschiedenen Medienberichten zufolge soll das Treffen im September sein.

Weimar sagte dem „Spiegel“, er erwarte Transparenz. „Wir prüfen und betreiben eine offene Folgenabschätzung.“ Und weiter sagte der Minister: „Wir müssen wissen, wie die politische Einflussnahme von neuen, ausländischen Eigentümern beschaffen sein wird.“ (dpa)