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So wird der „Tatort“Fast alles neu in Bremen

Lesezeit 3 Minuten
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Neues Ermittler-Team im Bremer Tatort: Linda Selb (Luise Wolfram, links), Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Mads Andersen (Dar Salim).

Bremen – "Neugeboren" heißt dieser "Tatort" aus Bremen, den das Erste am Pfingstmontag um 20.15 Uhr zeigt. Und ist natürlich doppeldeutig gemeint. Zum einen, weil Mütter, junge zumal, eine wichtige Rolle in diesem Krimi spielen. Zum anderen, weil in der norddeutschen Hansestadt ein neues Team am Start ist.

Das steht - nach der Ära Sabine Postel und Oliver Mommsen - für Verjüngung. Es ist dem Film deutlich anzumerken, dass man ein anderes Publikum ansprechen will in Bremen. Als Bindeglied fungiert Linda Selb (Luise Wolfram). Die tauchte auch schon in den letzten Filmen mit Inga Lürsen auf und verdrehte Stedefreund kräftig den Kopf. 

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Nun sieht sich die ziemlich schräge BKA-Ermittlerin, die an Benedict Cumberbatchs "Sherlock" erinnert, mit einer neuen Kollegin konfrontiert. Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) kommt aus Bremerhaven zur Bremer Mordkommission.

Eigentlich ist sie noch nicht mal angestellt, soll erst ihr Bewerbungsgespräch führen, doch weil gerade die gesamte Bremer Polizei mit der Suche nach einem verschwundenen Baby beschäftigt ist, teilt sie sich kurzerhand mehr oder weniger selbst für einen anderen Fall ein.

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Mit Mads Andersen (Dar Salim, bekannt aus "Borgen" und "Game of Thrones"), einem dänischen Kollegen, der eigentlich auf dem Sprung in Richtung Kopenhagen ist, untersucht sie den Fall eines jungen Mannes, der von einem Dach gestürzt ist. 

Sie entdecken Messerstiche am Körper des Toten, ein Suizid war das also nicht. Sehr zu Freude von Liv Moormann, die das nur schwer verbergen kann. Aber sie will sich eben beweisen.

Schnell ergeben die Ermittlungen, dass der Tote Jannik Waltz ist, ein bekannter Drogendealer. Und so ermitteln die Polizisten in einem traurigen Milieu, in dem ihnen drogenabhängige Jugendliche begegnen und junge Frauen, die Kinder als Statussymbol bekommen und weil sie nicht wissen, was sie sonst mit ihrem Leben anfangen sollen. 

Christian Jeltsch hat den ersten Fall des neuen Teams geschrieben, Regie führte Kulcsar. Herausgekommen ist ein Film, der ambivalente Gefühle hinterlässt. Die neuen Köpfe sind durchaus spannend, aber zum Teil auch sehr gewollt anders.

Der Film sieht gut aus (Kamera: Filip Zumbrunn), will aber zu viel - modern sein, jung, irgendwie anders. Das wirkt leider alles noch etwas verkrampft. In der Mockumentary "How to Tatort", die Radio Bremen anlässlich des Neustarts und des "Tatort"-Jubiläums im vergangenen Jahr gedreht hat, gelingt das besser.

So ist "Neugeboren" zwar zum Auftakt noch nicht der große Wurf, aber das neue Team hat Potential für Zukunft.