Streit über Einladung an Tom JunkersdorfGünther Jauchs ARD-Ära endet mit einer Gegendarstellung

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Im Anschluss an die letzte Sendung von Günther Jauch wurde eine Gegendarstellung von Tom Junkersdorf verlesen.

Im Anschluss an die letzte Sendung von Günther Jauch wurde eine Gegendarstellung von Tom Junkersdorf verlesen.

Köln/Berlin – Günther Jauch verabschiedete sich am Sonntagabend gegen viertel vor elf von seinem Publikum. 60 Minuten lang sprach er in seiner letzten Talk-Sendung mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über die Flüchtlingspolitik und Schäubles politische Karriere. Der Abspann war gerade vorbei, da folgten nicht unmittelbar wie gewohnt die Vorschau-Trailer und die Tagesthemen. Stattdessen wurde eine von Tom Junkersdorf erwirkte Gegendarstellung verlesen.

Der ehemalige Chefredakteur der Klatsch-Zeitschrift „Closer“, jetzt in gleicher Position beim Magazin „People“ des Bauer-Verlags, äußerte sich darin zu einem Vorfall in einer Sendung, die 19 Monate zurückliegt. Im Kern geht es um die Frage, ob Junkersdorf in eine Sendung eingeladen worden war und in dieser nicht erschien. Junkersdorf behauptet das Gegenteil. Er habe sein Kommen angeboten, doch die Jauch-Redakteure hätten die Einladung nicht angenommen.

Im April 2014 diskutierte Günther Jauch in der Sendung über die Grenzen der Berichterstattung über Prominente. Aktueller Aufhänger war der Skiunfall und der anschließende Krankenhausaufenthalt von Rennfahrer Michael Schumacher und die mediale Berichterstattung darüber. In der Sendung behauptete Günther Jauch, seine Redaktion hätte Vertreter verschiedener Boulevard-Zeitschriften, unter ihnen auch Closer, als Gäste angefragt. Doch kein Vertreter der Closer-Redaktion hätte die Einladung angenommen.

Das ist falsch, behauptete deren damaliger Chefredakteur Tom Junkersdorf am Sonntagabend. Er hätte im Gegenteil eine Teilnahme an der Sendung angeboten. Doch die für „Günther Jauch“ verantwortliche Produktionsfirma hätte angelehnt. Bereits im Januar 2015 wurde hierzu eine Gegendarstellung Junkersdorfs im Anschluss an eine Ausgabe von „Günther Jauch“ verlesen. (hol)

Die Gegendarstellung von Tom Junkersdorf im Wortlaut:

„In der Sendung 'Günther Jauch' vom 13. April 2014 äußerte sich der Moderator Günther Jauch wie folgt: 'Wir haben natürlich auch flächendeckend versucht, Menschen aus der Regenbogenpresse, Verantwortliche einzuladen, oder auch von anderen Medien. Wenn ich jetzt vorlese, wer uns da alles abgesagt hat, würden wir die Sendung füllen. Wir lassen jetzt einfach mal einen Teil von denen jetzt unten durchlaufen, damit Sie sich selber ein Bild machen können.' Dazu wurde eine Laufschrift eingeblendet, in der unter anderem die Zeitschrift 'Closer' namentlich erwähnt wurde, deren Chefredakteur ich bin.

Hierzu stelle ich fest: Am Freitag vor der Sendung hat eine für 'Closer' tätige Medienagentur der Produktionsfirma meine Teilnahme an der Sendung angeboten. Dies wurde abgelehnt.

Hamburg, den 21.5.14 - Tom Junkersdorf“

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