Jürgen Domian in „Talk mit K“„Der große Erfolg der AfD hat damit zu tun, dass man die ausgrenzt“

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Jürgen Domian trägt ein weiß-blau-kariertes Hemd und blickt in die Kamera.

Jürgen Domian talkte fast 22 Jahre nachts im WDR.

Nach einer Auszeit meldet sich Jürgen Domian im Podcast „Talk mit K“ zurück und spricht auch über seine Zukunftspläne.

Jürgen Domian hat in fast 22 Jahren in seinem WDR-Talk „Domian“ nachts mit Menschen über wirklich alles gesprochen. Manchmal waren es heitere Gespräche, oft aber ging es auch um ernste Themen. Er sprach über Sexfantasien, über Leid, Liebe, den Tod. Bei ihm meldeten sich Einsame und Opfer von Verbrechen, aber auch Mörder, Nazis und Pegida-Anhänger.

2016 war Schluss, von 2019 bis 2022 war er dann noch mal mit „Domian live“ im WDR zu sehen. Nach einer längeren Auszeit, auch aufgrund gesundheitlicher Probleme, meldet sich der 66-Jährige in „Talk mit K“ in der Öffentlichkeit zurück.

Köln macht ihn mittlerweile wütend

Heute hätte er es mit seiner Sendung schwerer, davon ist er überzeugt. Man müsse mit allen Menschen, die man noch erreichen könne, reden, auch mit Rechtspopulisten: „Der große Erfolg der AfD hat damit zu tun, dass man die ausgrenzt.“

Man könne nicht auf alle Empfindlichkeiten der Menschen Rücksicht nehmen und sie zum Tabu erklären: „Dann sind wir irgendwann komplett eingesperrt und trauen uns gar nichts mehr zu sagen. Wir wollen alle große Meinungsvielfalt, dann muss ich aber auch die Meinungsvielfalt aushalten.“

Ihn treibe zum Beispiel der Krieg in der Ukraine sehr um. Er sei seit Beginn gegen Waffenlieferungen an die Ukraine gewesen, weil er Pazifist sei. Diese Position sei in der öffentlichen Debatte tabuisiert worden. Dennoch würde er diese Meinung niemals in einer Talkshow äußern: „Weil meine Argumentation irgendwo aufhört, und ich sage, ich weiß nicht weiter.“ Aber eine Debatte sei dennoch wichtig.

Domian spricht über seine Pläne für die Zukunft, über gutes Zuhören, Religion und den Tod. Außerdem erzählt er, warum er mittlerweile wütend wird, wenn es um Köln geht. Die Riphahn-Oper, „diesen Klotz“ hätte er abgerissen. Und die Verkehrssituation, besonders auf der Venloer Straße, „ist die Hölle“. Auch die vielen Baustellen in der Innenstadt bereiten ihm Sorgen.

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